Washington/Wien - Das Pflegepersonal in den USA fordert angesichts der bisher aufgetretenen Ebola-Fälle besseres Schutzausrüstung für seine Arbeit. Da bisher weder auf der Ebene der Krankenhausträger noch vonseiten des Kongresses oder des Präsidenten auf entsprechende Aufrufe reagiert wurde, wollen einige hunderttausend Krankenschwestern in den USA streiken. 400 davon allein in einem Spital in Washington D.C., berichtet die Washington Post am Dienstag.

In Kalifornien haben dem Bericht nach 18.000 Krankenpflegerinnen für zwei Tage einen Streik angekündigt, der bereits Dienstagfrüh anfangen sollte.

"Day of Action" am Mittwoch

Für Mittwoch wurde ein "Day of Action" ausgerufen, an dem die Krankenschwestern in Kundgebungen und Mahnwachen für bessere Sicherheitsausrüstung und gezielte Schulungen für den Umgang mit Ebola-Patienten eintreten. "Es ist ein Frauenthema", sagt RoseAnn DeMoro, Leiterin der National Nurses United (NNU), des größten Berufsvertretungsverbands des Pflegepersonals in den USA. Wäre die Berufssparte männlich dominiert, wäre der Umgang ein anderer, meint DeMoro. Einen Feuerwehrmann würde man auch nicht ohne die richtige Ausrüstung in ein brennendes Haus schicken, führt DeMoro weiter an.

In einer Umfrage der NNU mit mehr als 3000 Krankenpflegerinnen in über 1000 Spitälern gaben 85 Prozent der Befragten an, ihre Einrichtung sei nicht entsprechend für die Aufnahme von Ebola-Patienten vorbereitet. Außerdem sei das Pflegepersonal nicht entsprechend geschult worden. (spri, derStandard.at, 11.11.2014)