Wie weit klaffen Wunsch und Wirklichkeit im Jobleben auseinander? Mehr als 1000 erwerbstätige Österreicher wurden für die aktuelle Studie "So arbeitet Österreich" von der Markt- und Meinungsforschung Integral zu Arbeitszufriedenheit, -mobilität und -flexibilität für ImmobilienScout24 befragt - mit zum Teil recht überraschenden Ergebnissen.

Zwei Drittel aller Befragten gab an, mit ihrer aktuellen beruflichen Situation zufrieden zu sein; 30 Prozent gaben sich sogar sehr zufrieden. Überraschend für die Studienautoren ist, dass besonders Frauen - "trotz Mehrfachbelastung und Minderbezahlung" - überdurchschnittlich zufrieden mit ihren Jobs seien. Mehr als ein Drittel sogar sehr zufrieden.

Nur bei den Selbständigen - etwa jeder zehnte Österreicher zähle dazu - sei die Jobzufriedenheit noch höher (41 Prozent). Arbeiter (18 Prozent) und im Gastronomie- und Dienstleistungsbereich Beschäftigte (26 Prozent) zeigen sich hier deutlich unzufriedener, heißt es weiter.

Richtige Berufswahl

Aber immerhin sieben von zehn Befragten würden, wenn sie könnten, ihren derzeitigen Beruf wieder ergreifen. Insbesondere Selbständige (54 Prozent), mit großem Abstand gefolgt von Facharbeitern und Meistern (29 Prozent). Arbeiter sind was ihre Berufswahl betrifft auch hier weniger enthusiastisch (18 Prozent), so die Studienautoren weiter.

Unter jene Dinge, die im Job zufrieden machen, fallen dabei nicht unbedingt weniger Arbeitsstunden, sondern mehr Platz und Ruhe: Sie Untersuchung ergab, wer ein eigenes Büro hat, ist wesentlich zufriedener mit seinem Job (43 Prozent) als Menschen, die in einem Mehrpersonenbüro (29 Prozent) bzw. in einem Großraumbüro sitzen (15 Prozent).

Auf die Frage wie viele Stunden pro Woche am liebsten gearbeitet werden würde, errechneten die Studienautoren ein "Idealmaß" von 34 Stunden - und zwar quer durch alle befragten Gruppen. Zwischen Wunsch und Realität klaffen hier also fünf Stunden: Im Schnitt liegt die Arbeitszeit der Befragten bei 39 Stunden pro Woche - bei leitenden Angestellten und Selbständigen sind es mehr.

Das Wichtigste im Job

Und was das Allerwichtigste im Job sei? Aus Sicht von 75 Prozent der Befragten ist das Spaß, gefolgt von guter Bezahlung (71 Prozent) und einem guten Betriebsklima (64 Prozent). Jeder zweite Befragte verbindet mit dem idealen Job eine ausgewogene Work-Life-Balance. Vier von zehn Befragten verbinden damit flexible Arbeitszeiten.

Persönliche Forderung durch die Arbeit (15 Prozent), Karriere- und Fortbildungsangebote (12 Prozent), wenig Überstunden (elf Prozent), Homeoffice (zehn Prozent) und viele Dienstreisen (vier Prozent) zählen heute laut Integral Studie nicht mehr zu den Top-Kriterien für den Traumjob. Das war früher offensichtlich anders. (haa, derStandard.at, 11.11.2014)