Groupon verwendet für seine Kassensystem den selben Namen wie der Linux-Desktop - und zeigt sich bisher wenig einsichtig.

Grafik: Groupon

Seit mehr als 17 Jahren kämpft der freie Linux-Desktop GNOME um die Gunst der Nutzer. Nun wird das Projekt aber erstmals zu einer Auseinandersetzung auf einer ganz anderen Ebene gezwungen - und zwar der rechtlichen.

Widerrechtlich

Hat doch die Rabatt-Plattform Groupon vor einigen Monaten ein eigenes Kassensystem namens Gnome vorgestellt. Angesichts dessen, dass dies in der gleichen Branche angesiedelt ist, stellt diesen einen klaren Verstoß gegen das seit 2006 existierende Trademark auf den Namen des Linux-Desktops dar - so zumindest die Auffassung der Open-Source-Entwickler.

Ignoranz

Bei Groupon scheint man dies anders zu sehen oder zumindest drauf zu hoffen, dass ein Open-Source-Projekt ohnehin nicht die Mittel für eine Klage aufbringen wird. Also hat man nicht nur die Bitte des Desktop-Projekts auf eine Namensänderung abgelehnt, sondern selbst gleich zahlreiche Anträge auf Schutz des Markennamens Gnome in unterschiedlicher Schreibweise beantragt.

Klage

Insofern sieht sich das Desktop-Projekt nun dazu gezwungen, mit einer Klage gegen Groupon vorzugehen, würde man sonst doch selbst das Trademark auf den eigenen Namen verlieren. Da solche eine Klage allerdings recht kostspielig ist, hofft man auf die finanziell Unterstützung der Community. Zumal es hier auch ganz prinzpiell darum gehe, der Welt der kommerziellen Unternehmen aufzuzeigen, dass die Trademarks von Open-Source-Projekten nicht einfach ignoriert werden können, wie etwa Debian-Projektleiter Lucas Nussbaum betont.

Schätzung

Damit die Klage Realität wird, muss allerdings einiges Geld zusammenkommen. Die GNOME-Entwickler gehen davon aus, dass die Klage insgesamt rund 80.000 US-Dollar kosten werde (apo, derStandard.at, 11.11.2014)