Rechtzeitig vor dem Weihnachtsgeschäft hat Microsoft Österreich in seinem Hauptquartier in Wien-Meidling zum "Microsoft Devices Day" geladen. Neurdings heißt dieser "Devices & Mobilit Day", denn man wolle nunmehr auch der zunehmenden Beliebtheit mobiler Geräte und Arbeit, die nicht mehr an tagtäglichen Büroaufenthalt gebunden ist, Rechung tragen, so die Erklärung zum Namenswechsel..

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Zur Eröffnung präsentierten Unternehmenssprecher Thomas Lutz und der neue "Mister Windows" (O-Ton Lutz) ein kurzes Update zur laufenden Entwicklung von Windows 10. Der Fokus der Entwicklung liegt dereit noch auf unternehmensrelevanten Features. Unter anderem soll das Deployment auf Firmen-PCs erleichtert werden und Windows 7 und 8 sollen sich per In-Place-Upgrade ohne Daten- und Einstellungsverlust auf die neue Version aktualisieren lassen.

Featureupdates für Windows 10 sollen bei Besitz einer Unternehmenslizenz abschaltbar sein oder in größeren Intervallen installiert werden können. Sicherheitsrelevante Aktualisierungen werden auch mit dem neuen System wie gewohnt einmal monatlich am "Patch Tuesday" ausgeliefert.

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Alexander Linhart, der neue "Mister Windows" bei Microsoft Österreich.
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Doch auch ein paar Neuigkeiten zu Consumer-Funktionen hatte man auf Lager. So ist der Button zum Aufruf des Taskmanagers mittlerweile neben den Startknopf und die Schaltfläche für die Universalsuche gerutscht. Weiter ausgebaut wurde auch das Benachrichtigungszentrum. Mehr Konzentration richtet Microsoft auf Privatuser dann mit der Auslieferung der Consumer Preview, die für Januar oder Februar zu erwarten sein dürfte. Fertig sein dürfte Windows 10 schließlich im Sommer oder Herbst 2015.

Sichtlich erfreut zeigten sich die Vertreter des IT-Riesen übrigens darüber, dass der nicht mehr mit Sicherheitspatches versorgte Oldie Windows XP laut letzten Zahlen deutlich an Marktanteil eingebüßt hat. Ein nicht näher genannter Microsoft-Vertreter bezeichnete das mittlerweile 13 Jahre alte Betriebssystem als "die Mutter aller Auslaufmodelle".

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Danach hatten alle Hersteller, die am Devices Day präsent waren, kurz Gelegenheit ihre Flaggschiffe zu präsentieren. Den Anfang machten – wenig überraschend – Microsofts eigene Produkte. Vorgeführt wurde einmal mehr das Surface Pro 3, für das mittlerweile ein Dock verfügbar ist. Ebenfalls hergezeigt wurde das Lumia 535, das erste Lumia-Phone mit Microsoft- statt Nokia-Branding. Der WebStandard konnte das Gerät einem kurzen Hands-on unterziehen.

Der Fokus der Aussteller lag allgemein auf Rechnern für berufliche Nutzung, wenngleich auch allerlei Consumer-Hardware vertreten war. Ein Trend in der Windows-Welt war dabei kaum zu übersehen: Beinahe jede Firma war mit einem oder mehreren Hybrid- bzw. Convertible-Devices präsent.

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Die Grundlage dafür hat Intel geliefert, die mittlerweile von Einsteigerhardware wie der Intel Atom-Reihe über mobile Core-i-Chips bis hin zur neuen Core-M-Reihe allerlei verschiedene Plattformen für kompakte Formfaktoren anbieten. Anbei eine Auswahl aus den am Devices Day präsentierten Geräte.

Zahlreiche Hersteller präsentierten im Microsoft Österreich-Hauptquartier ihre aktuellen Windows-Flaggschiffe für den Arbeitsalltag.

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Zum Convertible-Reigen steuert Acer das Aspire Switch 10 bei, das auch in einer erweiterten "Pro"-Ausgabe zu haben ist. Es bietet ein 10,1-Zoll-Display mit 1.280 x 800 oder 1.366 x 768 Pixel Auflösung (modellabhängig), einen Intel Atom-Quadcore, zwei GB Arbeitsspeicher und 32 oder 64 GB RAM. Es kann auch nur als Tablet genutzt und auch verkehrt herum an die Tastatur angedockt werden, etwa für den Einsatz als Standbildschirm für die Wiedergabe von Filmen. Verkauft wird das Convertible samt Tastatur derzeit ab etwa 350 Euro.

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Auch Hewlett-Packard, einer der wohl treuesten Partner Microsofts, darf nicht fehlen. Am Devices Day hob man das in Kürze erhältliche HP Pavilion x2 Detachable hervor. Der Zehnzöller bringt ein Cover mit Schutz- und Tastaturdock-Funktion mit. Das ausgestellte Modell (PC10-k080ng) nutzt einen Intel Atom-Quadcore nebst zwei GB RAM und bringt ein 10,1-Zoll-Display mit 1.280 x 800 Pixel mit. Der Onboardspeicher beträgt 32 GB. Die Preisempfehlung hat HP auf 349 Euro gelegt.

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Als sein "Hero Device" für den Tag erkor Dell das Latitude 13, das man offiziell als "2-in-1"-Mischung aus Business-Ultrabook und Tablet bezeichnet. Auch hier findet sich ein abnehmbares Tablet, das auf ein Tastaturdock aufgesteckt werden kann. Letzteres bietet beleuchtete Tasten, ersteres ein 13,3-Zoll-Display mit Full-HD-Auflösung. Darunter nutzt man Intels Core-M-Prozessoren und hat das Gerät darüber hinaus mit Stift und Digitizer ausgestattet. Optional ist auch ein Dock verfügbar. Die flotteren Komponenten haben allerdings auch ihren Preis, das bereits erhältliche Gerät ist je nach Konfiguration ab 1.595 Euro zu haben.

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Zwar nicht auseinandernehmbar, aber dennoch recht flexibel, zeigt sich das Fujitsu Lifebook T904. Hier sitzt der Bildschirm auf einem 360 Grad drehbaren Gelenk, somit lässt sich das Ultrabook auch für den Einsatz als Tablet zusammenklappen. Fujitsu betont darüber hinaus die Verarbeitung des Gehäuses, das aus Aluminium besteht und über einen Deckel aus Magnesium besteht. Auch hier kann ein Stift zur Eingabe genutzt und optional eine SIM-Karte für mobilen Datenempfang eingesteckt werden. Das 13,3-Zoll-Display löst mit 2.560 x 1.440 Pixel auf, befeuert wird das System von einem Intel Core-i-Prozessor. Dazu stehen acht GB RAM zur Verfügung. Die wählbare Speichergröße liegt zwischen 128 und 500 GB, zur Verfügung stehen SSDs und Hybridfestplatten. Zu haben ist das Gerät ab 1.500 Euro.

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Ein wahrer Koloss ist - zumindest für ein Smartphone mit Fünf-Zoll-Display (720p) - das Panasonic Toughpad FZ-E1. Wind, Wetter, Wasser und auch schwerere Stürze sollen dem wenig ansehnlichen, dafür aber stark auf Praxistauglichkeit ausgerichteten Gerät nichts anhaben. Auch im Regen und mit Handschuhen lässt sich das Display bedienen, dabei verträgt es Temperaturen zwischen -20 und 60 Grad. Bis zu 1.000 Stunden Standby verspricht der 6.200-mAh-Akku, der einen wesentlichen Beitrag zum Gewicht von 500 Gramm leistet. Ein besonderer Zusatz: Die Batterie lässt sich im laufenden Betrieb tauschen, da sich im Inneren des Toughpad ein weiterer, kleiner Akku verbirgt. Fortgeschrittene und auf Entfernung anpassbare Geräuschunterdrückung soll auch Telefonate bei lautem Umgebungslärm erlauben.

Der Snapdragon-801 mit 2,3-GHz-Quadcore-CPU nebst zwei GB RAM soll für anständige Leistung des Windows Phone 8.1-Embedded-Systems sorgen, eine Erweiterung per microSD ist möglich. Dazu lassen sich Module, wie etwa ein Magnetstreifen-Lesegerät, integrieren. Freilich: An private Endkunden richtet sich Panasonics Ziegelstein nicht. Erhältlich ist es ab Dezember, die Preisspanne beginnt bei 1.498 Euro.

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Eine Erwähnung als österreichischer Beitrag verdient das AlpenTab "Wienerwald". Wie der Name nahelegt, ist die Abdeckung des Geräts aus Holz (Esche und Nuss) gefertigt. Dies wiederum, so der Hersteller, löst nicht nur etwaige Überhitzungsprobleme sondern mache es auch zum leichtesten Tablet seiner Größenklasse. Der Zehnzöller wiegt 450 Gramm. Das 16:10-Display löst mit 1.800 x 1.200 Pixel auf. Darunter werkt ein Intel Atom-Quadcore mit maximal 1,8 GHz Takt, dem zwei GB Arbeitsspeicher zur Verfügung stehen. Der 64-GB-Speicher kann per microSD aufgestockt werden.

Erhältlich ist das Tablet um 799 Euro, die Auslieferung startet in den nächsten Wochen. Teurer fällt die Limited Edition aus, die zusätzlich mit Holz-Etui und hölzernem Tastaturdock aufwartet und mit 380 Gramm noch etwas leichter ausfällt. Sie ist auf 1.000 Stück limitiert und schlägt mit stolzen 4.500 Euro zu Buche. (Georg Pichler, derStandard.at, 11.11.2014)