Der rechteckige Flugroboter öffnet unter Einsatz von Saugnäpfen, einem Airbag-ähnlichen Mechanismus und seinen Propellern selbständig Türen.

Foto: Hideyuki Tsukagoshi/Tokyo Institute of Technology

Tokio - Japanische Techniker haben einen Roboter-Drohne entwickelt, die sich auch von geschlossenen Türen nicht aufhalten lässt. Der kleine Quadrocopter könnte etwa künftig bei Katastrophen eingesetzt werden. Die Forscher denken da beispielsweise an die Atomruine Fukushima, wie Hideyuki Tsukagoshi vom Tokyo Institute of Technology erklärte.

Es gibt bereits Roboter, die etwa über Trümmer oder unebenes Gelände fliegen können. Ein unüberwindbares Hindernis sind jedoch Türen, weswegen ihr Einsatz bei der Rettung von eingeschlossenen Opfern in beschädigten oder eingestürzten Häusern begrenzt ist. Dem neuen Roboter mit einer Kantenlänge von 60 bis 70 Zentimetern gelang es bei einem Versuch nun, eine Tür eigenständig zu öffnen und hindurch zu fliegen.

Saugnäpfe, Airbag und Propeller

Hierzu nutzte der Flugroboter Saugnäpfe, mit denen er sich an die Türoberfläche haftete, die nach außen aufging. Sodann presste er seinen Roboterarm mit einem Airbag-ähnlichen Mechanismus gegen den Türgriff, der nach unten ging, worauf die Tür auch einen Spalt weit aufsprang. Dann nutzte der Roboter den Winddruck seiner Propeller, um die Tür weiter aufzumachen.

Mit Hilfe einer eingebauten Minikamera und eines Mikrofons soll der ferngesteuerte Roboter künftig in der Lage sein, zum Beispiel in der Atomruine Fukushima in zerstörten Reaktorgebäuden weiter vorzudringen als dies Robotern bisher möglich war. Geplant sei, ihn auch mit einem Strahlenmessgerät auszustatten. (APA/red, derStandard.at, 15.11.2014)