Moskau - Inmitten des andauernden Streits über das iranische Atomprogramm haben Russland und der Iran den Bau von acht neuen Reaktoren in dem Land am Persischen Golf vereinbart. Es gehe um den Ausbau des bereits aktiven Kernkraftwerks Buschehr sowie den Bau von vier weiteren Reaktoren an einem noch nicht bestimmten Ort im Iran, teilte der russische Atomkonzern Rosatom am Dienstag in Moskau mit.

Bei einem Treffen in der russischen Hauptstadt unterzeichneten Vertreter beider Seiten ein Abkommen, der Preis wurde nicht genannt. "Der Bau von acht Blöcken im Iran ist ein ehrgeiziges Programm für die Erweiterung unserer Zusammenarbeit auf Jahrzehnte hinaus", sagte Rosatom-Chef Sergej Kirijenko der Agentur Tass zufolge.

Sowohl der Bau der neuen Reaktoren als auch die Lieferung von Ausrüstung und Brennstoff würden "voll und ganz" unter Kontrolle der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) stehen, betonte Kirijenko nach einem Treffen mit dem iranischen Atomchef Ali Akbar Salehi. Russland hat in der iranischen Hafenstadt Bushehr bereits ein 1.000-Megawatt-Atomkraftwerk gebaut.

Der Westen will verhindern, dass Teheran sein ziviles Atomprogramm für die heimliche Entwicklung von Atomwaffen missbraucht. Die Führung in Teheran beteuert dagegen, ihr Nuklearprogramm diene nur dem friedlichen Zweck der Stromgewinnung. Eine Lösung des Streits soll einem aktuellen Aktionsplan zufolge bis zum 24. November stehen. (APA, 11.11.2014)