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Mahmoud Abbas bei den Gedenkfeiern für Jassir Arafat.
Jerusalem - Die Lage im Nahen Osten verschärft sich weiter. Nach palästinensischen Medienberichten verübten radikale israelische Siedler einen Brandanschlag auf eine Moschee in der Nähe von Ramallah. Später am Tag billigte ein israelischer Ausschuss neue Siedlerwohnungen in Ost-Jerusalem.
Anrainer, die zum Morgengebet in die Moschee gekommen seien, hätten das Feuer entdeckt und gelöscht, berichtete die palästinensische Nachrichtenagentur Maan am Mittwoch. Demnach entstand Sachschaden, verletzt wurde aber niemand. Polizeisprecher Mickey Rosenfeld sagte, Unruhen in dem Dorf hätten israelische Sicherheitskräfte daran gehindert, in dem Vorfall zu ermitteln.
Seit Wochen kommt es in den Palästinensergebieten und in arabischen Ortschaften in Israel zu Gewalt. Zuletzt erschütterte eine Serie von Anschlägen auf Israelis die Region. Trotz der angespannten Lage genehmigte ein israelischer Ausschuss am Mittwoch den Bau von weiteren 200 Wohnungen im arabischen Ostteil Jerusalems. Eine Sprecherin der Jerusalemer Stadtverwaltung betonte allerdings, dass es sich bei den Wohnungen in Ramot um eine privates und nicht um ein Regierungsprojekt handle. Auch muss das Projekt noch endgültig gebilligt werden.
Barguti in Isolationshaft
Fatah-Führer Marwan Barguti, der zum gewaltsamen Widerstand gegen Israel aufgerufen hatte, wurde in Isolationshaft genommen. Sie soll sieben Tage dauern und sei nach einer disziplinarischen Anhörung verhängt worden, sagte ein Sprecher der israelischen Gefängnisbehörde. Gefangene müssten eventuelle Veröffentlichungen im Voraus genehmigen lassen. Der inhaftierte Barguti habe das nicht getan. Er hatte die Palästinenser in einem am Dienstag veröffentlichten Brief dazu aufgefordert, Israel mit Gewalt zu bekämpfen.
Palästinenserpräsident Mahmoud Abbas und der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanyahu warfen sich gegenseitig vor, die Spannungen im Nahen Osten zu schüren. Abbas sei kein Partner im Kampf gegen den Terror, sagte Netanyahu. "Anstatt die Unruhen zu beschwichtigen, befeuert er sie." Auch erziehe er die Palästinenser nicht zum Frieden, sondern zum Terrorismus. Netanyahu kündigte eine Reihe von Schritten an, um die Ausschreitungen in Israel und dem Westjordanland zu stoppen. UN-Generalsekretär Ban Ki-moon zeigte sich tief besorgt über die zunehmende Gewalt. (APA, 12.11.2014)