Wien - Seine Integrationskampagne "#stolzdrauf" hat nicht nur Freude ausgelöst, aber Außenminister Sebastian Kurz bleibt gelassen: Dass die Kampagne "unterschiedliche Reaktionen auslösen" werde, sei keine Überraschung, erklärte Kurz in der "ZiB24" Mittwochnacht. Und wenn es darum geht, worauf man stolz ist, ist er "näher beim Bundespräsidenten, als bei Gabalier, der stolz auf die Lederhosen ist".

Damit bezog sich Kurz auf die Kritik, den durch seine Ablehnung der "großen Töchter" in der Bundeshymne bekannten "Volks-Rock'n'Roller" Andreas Gabalier in die Aktion einbezogen zu haben - und darauf, dass sich Heinz Fischer stolz auf die Spendenfreudigkeit der Österreicher und die Aktion "Licht ins Dunkel" gezeigt hatte.

Störgeräusche

"Uns ist wichtig, dass jeder, der hier wohnt, sich hier heimisch fühlt", sagte Kurz, "und daher rufen wir auch auf, zu sagen, was einem an Österreich gefällt, worauf man stolz ist und warum man hier gerne lebt." Es gebe einen "linken und rechten Rand, der Störgeräusche verursacht", gleichzeitig aber auch "Gott sei Dank die breite Masse, die mitmacht", freute sich der Minister über große Resonanz für die Kampagne in den sozialen Netzwerken.

Zum Integrationsaspekt der Kampagne meinte Kurz, es gebe "das Thema, dass es in Österreich sehr viele Zuwanderer gibt, die sich noch nicht heimisch fühlen", denen es aber auch nicht leicht gemacht werde, "weil wir zu wenig Willkommenskultur haben". Ziel der Aktion sei es "aufzuzeigen, dass es viel Trennendes gibt, dass es viele unterschiedliche Meinungen und Dinge gibt, auf die man stolz sein kann, aber dass da verbindende Österreich ist - und das ist entscheidend." (APA, 12.11.2014)