Wiener Neustadt - Neun Punkte aus 15 Spielen, letzter Tabellenplatz mit sechs Zählern Rückstand auf einen Nichtabstiegsplatz: Bei Wiener Neustadt läuft es diese Saison gar nicht rund. Nun aber kommt Bewegung in den Verein, der sich am Mittwoch mit Coach Heimo Pfeifenberger auf eine einvernehmliche Trennung einigte. Die Initiative dazu soll vom Trainer selbst ausgegangen sein.
Die Nachfolgefrage ist noch nicht geklärt, vorerst werden Co-Trainer Christian Ilzer und Sportmanager Günter Kreissl interimistisch die Verantwortung übernehmen. "Unser Ziel ist, so schnell wie möglich einen Nachfolger zu finden", sagte Kreissl. "Es wird aber keinen Schnellschuss geben, das Wichtigste ist Qualität." Zu Nachfolgekandidaten oder einem Anforderungsprofil wollte er sich nicht äußern. "Im Interesse des Vereins werde ich die Trainersuche nicht kommentieren", sagte der Sportchef.
Viele Gespräche, eine Lösung
Die Wiener Neustädter hatten nach dem 1:1 am Samstag bei Admira Wacker Mödling einen Prozess gestartet, um zu schauen, ob der Klub auf dem richtigen Weg sei. "Es ist nie etwas hinterrücks passiert, wir haben viele Gespräche geführt. Am Montag ist Pfeifenberger dann an uns herangetreten und hat gesagt, dass eine Trennung vielleicht die beste Lösung für den Klub ist", sagte Kreissl. "Das zeugt nur einmal mehr von seiner Charakterstärke."
Betroffenheit im Team
Die Spieler wurden von der Nachricht überrascht. "Die Mannschaft hat die Entscheidung mit ungewöhnlicher Betroffenheit aufgenommen, weil er ein sehr geschätzter Mensch war", so Kreissl. Auch Pfeifenberger selbst fiel der Abschied schwer. "Für mich war es ein ausgesprochen schöner und cooler sportlicher Lebensabschnitt, in dem ich mit vielen positiven Typen sehr emotionale Momente erleben durfte. Diese Zeit hat mich sicher auch in meiner persönlichen Entwicklung geprägt", wurde der Salzburger in einer Vereinsaussendung zitiert.
Pfeifenberger war im Sommer 2012 von Grödig nach Wiener Neustadt gekommen und hatte mit dem vielerorts als Abstiegskandidat Nummer eins gehandelten Klub zweimal den Klassenerhalt geschafft: 2012/13 als Siebenter mit 36 Punkten und damit nur einem Zähler mehr als Absteiger Mattersburg, 2013/14 als Achter mit 39 Zählern und zehn Punkten Abstand zu Schlusslicht Wacker Innsbruck.
Diese Saison hätte die positive Entwicklung trotz eines Jahr für Jahr verringerten Budgets weitergehen sollen. Zehn Punkte pro Saisonviertel waren das erklärte Ziel. Im ersten Viertel gelangen sieben Punkte, in der Folge kamen bisher nur zwei weitere Zähler dazu. Mittlerweile sind die Niederösterreicher acht Runden ohne Sieg, mit dem 1:1 zuletzt bei der Admira wurde eine große Chance vergeben, Platz neun entscheidend näher zu kommen. (APA, 12.11.2014)