Nudisten haben lange dafür gekämpft, nun können sie einen Erfolg feiern: Der Bürgermeister von Rio de Janeiro hat am Dienstag grünes Licht für den beliebten Playa do Abrico als ersten offiziellen FKK-Strand der brasilianischen Metropole gegeben. Eduardo Paes kam damit Forderungen der FKK-Bewegung nach, deren Mitglieder den Strand im Westen der Stadt schon lange nutzen.

Foto: "Praia do Abrico". Licenciado sob Creative Commons Attribution-Share Alike 3.0, via Wikimedia Commons - http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Praia_do_Abrico.jpg#mediaviewer/File:Praia_do_Abrico.jpg

Die Nudisten haben aber stets fehlende Sicherheit für ihr Freizeitvergnügen beklagt. Auch fehlte es bisher an "Respekt" für die Freikörperkultur, sagte der Aktivist Claudio Hailuc, der die Nudisten von Abrico vertritt, der Zeitung "O Dia". Die Aktivistin Paula Nogueira bezeichnete die Entscheidung des Bürgermeisters als "mutig". Sie sei auch gut für den Tourismus und die Kultur in Rio de Janeiro, fügte sie unter Verweis auf die Olympischen Spiele 2016 und den 450. Geburtstag der Stadt 2015 hinzu.

"Oben ohne" mit Stirnrunzeln quittiert

Die Anhänger des FKK hatten seit 20 Jahren für die offizielle Einrichtung eines Nacktbadestrandes gekämpft. Trotz seines Rufs einer freizügigen und frivolen Stadt, die nicht zuletzt von den halbnackten Karnevals-Schönheiten geprägt ist, wird in Rio selbst "oben ohne" am Strand mit Stirnrunzeln quittiert.

Im vergangenen Jahr hatten Nogueira und eine andere Mitstreiterin, Ana Rios, eine "Oben-Ohne"-Aktion organisiert, um den Sommerbeginn zu feiern. Trotz der Anmeldung von rund 2.000 Menschen auf der Facebook-Seite für den Protest tauchten am Ende nur sechs Frauen am berühmten Ipanema-Strand auf. "Ich habe diese puritanische Haltung in Brasilien immer seltsam gefunden, wo man im Karneval und auf den Zeitschriftencovers überall nackte Frauen sehen kann - aber topless am Strand wird als Verbrechen betrachtet", sagte Rios damals. (APA, derStandard.at, 12.11.2014)