Bild nicht mehr verfügbar.

Immer mehr Bestellungen kommen über das Smartphone.

Foto: REUTERS/Dado Ruvic

Wien – Die Österreicher shoppen anders. Anders als die Deutschen zum Beispiel. Aber auch anders als die Italiener. Davon kann Dominik Rief, Österreich-Chef von Zalando, erzählen. Die Andersartigkeit spiegelt sich zum Beispiel in den Sortimenten wider. "Die Österreicherinnen haben eine viel größere Vorliebe für Highheels als Deutsche", sagt Rief. Und das liege nicht nur an der jährlich wiederkehrenden Ballsaison. Oder beim Thema Outdoor: Das gehe in ländlichen Gebieten Österreichs so gut wie nirgendwo in Deutschland.

Auch wenn es um Zahlungsmodalitäten geht, gibt es Unterschiede. In Italien zahlt man zum Beispiel lieber in Cash, in Österreich braucht man dafür ohne Rechnungszahlung gar nicht auf den Markt gehen.

Vorhersage des Kindersegens

Doch auch in Österreich ist nicht überall alles gleich. Schnäppchenjäger sind laut Zalando vor allem in Kärnten und Osttirol zu Hause, dafür sind Wiener Kunden am markenaffinsten. Aus den Bestellungen der Österreicher will Zalando sogar die Zukunft vorhersagen können: So dürften in Tirol, Vorarlberg, Oberösterreich, Salzburg und dem westlichen Niederösterreich kinderreiche Zeiten bevorstehen, weil dort momentan im Verhältnis zur Einwohnerzahl mehr Schwangerschaftsbekleidung verkauft wird.

Zalando gehört zu den großen Playern auf dem Online-Markt. Mittlerweile ist das deutsche Unternehmen zur Nummer drei im österreichischen Internethandel aufgestiegen, davor liegen der Onlineriese Amazon und auf Platz zwei der Versandhändler Otto. Zalando gehört zum Internet-Universum von Rocket Internet. Seit kurzem notieren beide an der Börse in Frankfurt. In seinen Kernländern Deutschland, Österreich und Schweiz setzte Zalando im ersten Halbjahr 594 Millionen Euro um. Operativ hat es der Onlinehändler in die schwarzen Zahlen geschafft, unterm Strich schreibt Zalando aber noch Verluste. Neue Zahlen gibt es Ende November.

Ein relevanter Teil des Geschäfts kommt bei Zalando mittlerweile über mobile Anwendungen. In Österreich startete die App für Smartphones im Juni. 38 Prozent aller Shopbesuche kommen seither über Mobilgeräte zustande. (roda, derStandard.at, 13.11.2014)