Tobruk - Bei zwei schweren Anschlägen in Libyen sind am Mittwoch nach Medienangaben mindestens fünf Menschen ums Leben gekommen. Mindestens zwei Soldaten seien bei der Explosion zweier Autobomben in der ostlibyschen Stadt Tobruk getötet worden, berichte die Nachrichtenseite "Libya Herald" unter Berufung auf einen Armeesprecher. Drei weitere Soldaten seien bei einem Anschlag auf eine Militärbasis im rund 200 Kilometer weiter westlich gelegenen Al-Abrak ums Leben gekommen, zwölf Personen wurden demnach verletzt.

Widersprüchliche Angaben

Über die Zahl der Opfer bei beiden Anschlägen gab es zunächst widersprüchliche Angaben. So hatte "Libya Herald" keine Angaben über zivile Opfer bei dem Anschlag in Tobruk machen können. Die Nachrichtenseite "Al-Wasat" gab unter Berufung auf das lokale Krankenhaus jedoch an, mindestens ein Bürger sei getötet und zwölf verletzt worden. Bei dem Attentat in Al-Abrak berichtete "Al-Wasat" von vier getöteten Soldaten.

Laut beiden Berichten erfolgte der Anschlag im Zentrum von Tobruk nahe dem Ölministerium. Bei dem Angriff auf den Stützpunkt nahe Al-Abrak sei eine Autobombe vor dem Südtor explodiert. Über die Täter war zunächst nichts bekannt.

Libyen ist drei Jahre nach dem Sturz des Langzeitherrschers Muammar al-Gaddafi in zwei Lager gespalten. Im Osten des Landes regiert ein international anerkanntes Parlament von Tobruk aus. Die libysche Nationalarmee kontrolliert die Region. Der Westen inklusive der eigentlichen Hauptstadt Tripolis wird hingegen von Milizen kontrolliert, die aus ehemaligen Rebelleneinheiten im Kampf gegen Gaddafi hervorgingen. In Tripolis selbst hat sich ein von Islamisten dominiertes Gegenparlament zu den rund 1.000 Kilometer entfernten Abgeordneten aus Tobruk gebildet. (APA, 12.11.2014)