Wien/New York - Der US-Anwalt Richard Janvey, der sich als Co-Rechtsberater des Lobbyisten Peter Hochegger bezeichnet, hat bei der New Yorker Börsenaufsicht SEC Anzeige gegen die Telekom Austria erstattet. Es gehe um eine Strafe von 100 Mio. Dollar wegen Schwarzgeld-Zahlungen an Politiker und Parteien, berichtete das Nachrichtenmagazin "News" vorab. Die Telekom spricht von einer "PR-Nebelgranate eines PR-Profis".
Verstoß gegen US-Recht
In der am Donnerstag erscheinenden "News"-Ausgabe erklärt Janvey, die Telekom habe wegen ihrer Bestechungen gegen US-Recht verstoßen. "Die Telekom Austria AG notiert seit 2007 nicht mehr an der New Yorker Börse und unterliegt daher auch nicht den Bestimmungen des US-Wertpapierrechts", kontert Telekom-Pressesprecher Peter Schiefer. Gegenüber der APA bezeichnete er die Erfolgschancen der Anzeige als "sehr, sehr gering". Nachsatz: "In den USA findet man für alles einen Anwalt."
Laut dem Magazinbericht ist die Grundlage der Anzeige unter anderem eine eidesstattliche Erklärung von Hochegger, nach US-Rechtslage sei die Telekom daher als Täter zu behandeln. Der Telekom-Sprecher dazu: "Welchen Vorteil Hochegger daraus zieht, seine Taten - für die er etwa im Falle des Telekom-IV-Prozesses bereits erstinstanzlich (wenn auch noch nicht rechtskräftig) als Mittäter zu 2,5 Jahren unbedingter Haft verurteilt wurde - nun bei der US-Wertpapieraufsicht anzuzeigen, entzieht sich unserer Kenntnis." (APA, 12.11.2014)