Brisbane - Nach der Ankunft von vier russischen Kriegsschiffen vor der Küste Australiens befürchtet der Geheimdienst des Landes Medien zufolge einen Spionageangriff beim G-20-Gipfel. Die australische Spionageabwehr sei beim Treffen der 20 führenden Industrienationen und Schwellenländer in Brisbane alarmiert, berichtete die Zeitung "The Courier Mail" am Freitag unter Berufung auf Geheimdienstangaben.

Warnung vor Telefonüberwachung

Es habe Warnungen an Gipfelteilnehmer gegeben, dass Telefonate abgehört werden könnten, schrieb das Blatt. Die Anwesenheit der Kriegsschiffe ist seit Tagen großes Thema in den australischen Medien vor dem Beginn des Gipfels, der an diesem Samstag und Sonntag in dem sonnigen Küstenort über die Bühne geht. "Es ist unwahrscheinlich, dass dieses Wochenende frei von Zwischenfällen bleibt", zitierte die Zeitung einen namentlich nicht genannten Geheimdienstler.

Regierungschef Tony Abbott hatte als Gastgeber des Gipfels gesagt, dass die Muskelspiele Russlands keine Überraschung seien angesichts der gespannten Lage. "Wir werden diese Schiffe genau beobachten", sagte Abbott. Allerdings hätten sie das Recht, sich in internationalen Gewässern aufzuhalten. Die russische Botschaft in Australien teilte mit, es handle sich um "Routine". Die Schiffe würden nicht in australisches Hoheitsgebiet eindringen. (APA, 14.11.2014)