Die Neuausrichtung Microsofts unter der Ägide von CEO Satya Nadella schreitet voran. So hat das Unternehmen am Mittwochabend im Rahmen der Online-Konferenz connect() etwas angekündigt, das noch vor einigen Jahren vollkommen undenkbar gewesen wäre: Das .Net-Framework wird vollständig Open Source.
Auch kommerziell
Damit können nun andere Projekte nicht nur - wie bisher - Einblick in den Code von .Net übernehmen, sondern auch selbst Bestandteile in ihre Programme übernehmen. Aufgrund der gewählten MIT-Lizenz beinhaltet das sogar kommerzielle Projekte. Die Verwaltung des Codes übernimmt die .Net Foundation.
Kooperation
Diese war im Frühjahr gegründet worden, und wird unter anderem in Zusammenarbeit mit der Firma Xamarin betrieben. Dahinter stehen aus der Linux-Welt bekannte Open-Source-Entwickler wie GNOME-Gründer Miguel de Icaza. Xamarin bietet rund um die .Net-Reimplementation Mono eine Fülle von Tools zur plattformübergreifenden Entwicklung an.
Einschränkung
Microsoft will das Open-Source-Projekt allerdings mit einer entscheidenden Einschränkung betreiben: Die Aufnahme externer Code-Beiträge ist derzeit auf das neue .Net Core Framework 5.0 beschränkt. Das klassische .Net Framework - momentan in Version 4.6 erhältlich - sei hingegen aufgrund der Komplexität und der zahlreichen notwendigen Tests nicht für externe Beteiligung geeignet.
Github
Die Veröffentlichung des Codes erfolgt übrigens auf Github - und damit interessanterweise nicht auf Microsofts eigener Plattform Codeplex. Parallel zur Freigabe des Codes gibt Microsoft auch ein Patentversprechen ab, um Rechtssicherheit für Drittentwickler zu schaffen. (apo, derStandard.at, 13.11.2014)