Wien - Der Wiener Ingenieurpreis 2014 geht an Johannes Böhm für die an der Technischen Universität Wien mit seinem Team entwickelten "Wiener Projektionsfunktionen" (Vienna Mapping Functions, VMF). In der vierten Auflage des mit 10.000 Euro dotierten Preises wird damit erstmals ein Projekt aus dem Bereich der Vermessungstechnik prämiert.

Die Auszeichnung wurde am Mittwoch im Festsaal des Österreichischen Ingenieur- und Architekten-Vereins in Wien gemeinsam mit dem Rudolf-Wurzer-Preis für Raumplanung (an Sabine Lutz, Daniela Allmeier und Stefan Groh) sowie dem Roland-Rainer-Stipendium (an Andreas Rumpfhuber) verliehen.

Die "Vienna Mapping Functions" seien eine Wiener Erfolgsgeschichte im Bereich des Ingenieurwesens und bereits international anerkannter Standard, wenn es um die Modellierung atmosphärischer Laufzeitverzögerungen mit höchsten Genauigkeitsanforderungen bei GPS und anderen geodätischen Weltraumverfahren geht, hieß es in der Begründung. Neben Wissenschaftern, die den Meeresspiegelanstieg untersuchen, greife auch die NASA auf das in Wien entwickelte System zurück.

Der Wiener Ingenieurpreis wurde 2008 von der Stadt Wien gemeinsam mit der Kammer der Architekten und Ingenieurkonsulenten für Wien, Niederösterreich und Burgenland ins Leben gerufen. Dadurch sollen die öffentliche Wahrnehmung und die gesellschaftliche Wertschätzung für technische Berufe gesteigert werden. Für heuer lagen 31 Einreichungen vor. (APA, 13.11.2014)