Paris/Fairfield (Connecticut) - Die Aktionäre des französischen Industriekonzerns Alstom haben nach dem Verkauf der Energiesparte Aussicht auf einen Geldregen. Der Hersteller der TGV-Schnellzüge erwägt, 3,5 bis 4 Mrd. Euro der Erlöse aus dem Verkauf an den US-Rivalen General Electric an die Aktionäre zu verteilen. Mit den übrigen zwei Dritteln der 12,4 Mrd. Euro könne er unter anderem Schulden abbauen.

Alstom äußerte sich am Mittwochabend erstmals zur Verwendung des Erlöses. Experten hatten erwartet, dass nur etwa 2 Mrd. Euro an die Aktionäre gehen werden. Die Anteilseigner sollen bei einer Sitzung am 19. Dezember den Verkauf der Sparte abnicken. Die Aussicht auf mehr Geld dürfte die Entscheidung erleichtern.

Alstom will sich künftig auf das Geschäft mit Zügen und Bahntechnik konzentrieren. Zuletzt stand ein Auftragsrekord in den Büchern. In der Energiesparte lief das Geschäft dagegen etwas schwächer. Hier hatte der französische Staat nach dem ersten Vorstoß von General Electric Siemens und Mitsubishi als Gegenkandidaten angelockt.

Die sozialistische Regierung wollte verhindern, dass dem Land eine Industriegröße und ein wichtiger Arbeitgeber verlorengeht. Sie konnte den US-Amerikanern den Erhalt von Alstom-Arbeitsplätzen in Frankreich abringen und sich einen strategischen Einfluss im Stromsektor sichern. Letztlich zogen Siemens und Mitsubishi gegen den Wunschkandidaten der Alstom-Führung den Kürzeren. (APA, 13.11.2014)