Rom - Der italienische Premier Matteo Renzi ist mit einer massiven Protestwelle konfrontiert. Fünf Tage nach einer Großkundgebung der Gewerkschaften gegen Einschnitte in der öffentlichen Verwaltung in Rom, haben am Freitag Streiks und Demonstrationen gegen die Regierung mehrere Städte lahmgelegt.
In 25 Städten gingen tausende Bürger auf die Straße, um gegen die Arbeitsmarktreform Renzis zu protestieren, die eine Auflockerung des Kündigungsschutzes vorsieht. Zum Streik hatten autonome Linksgewerkschaften aufgerufen. In mehreren Städten schlossen sich auch die Bediensteten der Nahverkehrsgesellschaften an, die vier Stunden lang die Arbeit niederlegten. Dies führte zu erheblichen Problemen im Verkehr.
Auch Proteste in Rom
In Rom zog ein Protestzug vor das Wirtschaftsministerium. An der Demonstration beteiligten sich auch viele Studenten und Spitzenpolitiker. "Die Sparpolitik führt zu nichts", war auf Spruchbänder der Demonstranten zu lesen.
Renzi muss mit weiteren Streiks rechnen. Die größte italienische Gewerkschaft CGIL hat für den 5. Dezember zu einem acht Stunden langen Generalstreik aufgerufen. Die Arbeitsniederlegungen sollen alle öffentlichen und privaten Bereiche betreffen und von Demonstrationen begleitet werden, teilte die Gewerkschaft mit. Die CGIL rief auch die anderen großen Gewerkschaften des Landes auf, sich an dem Streik zu beteiligen.
Zuletzt hatten in Italien mehrmals Zehntausende Menschen gegen die geplanten Reformen von Regierungschef Matteo Renzi demonstriert. Die Gewerkschaften fordern unter anderem eine Erhöhung der seit Jahren eingefroren Gehälter im öffentlichen Dienst sowie genügend Mittel für eine grundlegende Reform der öffentlichen Verwaltung. (APA, 14.11.2014)