Der US-Kabelriese Liberty Global, der mit seiner Tochter UPC auch in Österreich aktiv ist, in hat einem Zeitungsbericht zufolge ein Auge auf die Online-Videoplattform Maxdome des Fernsehkonzerns ProSiebenSat.1 geworfen. Liberty spreche mit ProSiebenSat.1 über einen Einstieg bei Maxdome, schreibt das "Handelsblatt" unter Berufung auf Branchenkreise.

Dem US-Konzern schwebe eine Beteiligung von etwa 50 Prozent vor. Liberty und ProSiebenSat.1 lehnten Stellungnahmen zu dem Bericht ab.

Infrastrukturgeschäft

Liberty ist als Kabelkonzern bisher fast ausschließlich im Infrastrukturgeschäft aktiv, drängte zuletzt aber auch in das Geschäft mit Inhalten. In Deutschland zählt Deutschlands zweitgrößter Kabelnetzbetreiber Unitymedia Kabel BW zum Liberty-Imperium. In diesem Jahr kaufte Liberty in Großbritannien den Film-, Fernseh- und Videoproduzenten All3Media und übernahm einen Minderheitsanteil am TV-Sender ITV.

Die Online-Videothek Maxdome bezeichnet sich als führende Plattform im wachsenden deutschen Markt. Allerdings sind die Preise verstärkt unter Druck geraten, seit der US-Online-Videoanbieter Netflix im laufenden Jahr auch nach Deutschland drängte. Weitere Anbieter sind unter anderem die Dienste Watchever des französischen Konzerns Vivendi, und das Amazon-Online-Streamingangebot Prime Instant Video.

12 Mio. Euro Verlust

Maxdome schrieb im vergangenen Jahr 12 Mio. Euro Verlust, was ProSiebenSat.1 mit Anlaufinvestitionen begründet. Zum Umsatz der Tochter schweigt sich der Konzern aus. Der ProSiebenSat.1-Rivale RTL Group gibt wegen des Preiskampfs nicht viel auf das Geschäft mit kostenpflichtigen Videos und setzt deswegen auch im Internet auf werbefinanzierte Inhalte. (APA, 14.11. 2014)