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Die Anhänger von Äquatorialguinea dürfen sich freuen. Ihr eigentlich disqualifiziertes Team ist durch den neu aquirierten Status als Ausrichterland nun fix beim Afrika-Cup 2015 dabei.

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Präsident Teodoro Obiang präsentierte seinem Volk bereits das Turnier 2012.

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Paris - Der Afrika-Cup 2015 findet in Äquatorialguinea statt. Das teilte die Afrikanische Fußball-Konföderation CAF überraschend nach einem Treffen zwischen Staatschef Teodoro Obiang und CAF-Präsident Issa Hayatou am Freitag mit. "Nach brüderlichen und fruchtbaren Gesprächen hat Präsident Teodoro Obiang zugestimmt, dass sein Land das Turnier ausrichten wird", hieß es in der Mitteilung.

Das kleine Land an der afrikanischen Westküste ist als Gastgeber der Endrunde (17. Januar bis 8. Februar) nun automatisch qualifiziert, dabei war es erst im Juli von der Qualifikation ausgeschlossen worden, weil in einem Playoff-Match ein nicht spielberechtigter Kicker aufgelaufen war.

Das Turnier soll in der Hauptstadt Malabo sowie in Bata, Mongomo und Ebebiyin ausgetragen werden. Die Auslosung findet am 3. Dezember in Malabo statt. Äquatorialguinea, das die Afrikameisterschaft bereits 2012 zusammen mit Gabun ausgerichtet hatte, ist rund 2500 km entfernt von Liberia, Sierra Leone und Guinea, wo seit Februar das Ebola-Virus grassiert.

Am Dienstag war dem ursprünglichen Gastgeber Marokko die Ausrichtung des Turniers entzogen und das nordafrikanische Land für das Turnier disqualifiziert worden. Marokko hatte aufgrund der Ebola-Epidemie wiederholt beim CAF um die Verschiebung des Wettbewerbs um ein Jahr auf 2016 gebeten.

Dies kam für den afrikanischen Verband aber nicht infrage. "Würden wir die Veranstaltung nach hinten verschieben, wäre das tödlich für den afrikanischen Fußball", hatte Hayatou in einem Fernsehinterview gesagt. Nach Schätzungen sollen mehr als 5.000 Menschen an den Folgen der Virus-Infektion gestorben sein.

"Korruption, Armut, Unterdrückung"

In Äquatorialguinea, dem neuen Ausrichter herrscht Diktatur. Obiang gilt als einer der brutalsten und korruptesten Diktatoren in Afrika. Er kam 1979 durch einen Militärputsch an die Macht. Amnesty International hält dem Regime willkürliche Festnahmen von Oppositionellen, Scheinprozesse und Folter vor. Im vergangenen Jahr sah sich die Nationalmannschaft Spaniens harter Kritik ausgesetzt, weil sie zu einem Testspiel in Äquatorialguinea antrat.

Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch hielt fest: "Unter Obiang herrschen in Äquatorialguinea Korruption, Armut und Unterdrückung." Dabei ist das Land dank seiner Erdölvorkommen eines der reichsten in Afrika. Der Reichtum kommt aber nur einem kleinen Teil der 1,6 Millionen Bewohner zugute.

Insgesamt 16 Mannschaften sind für das kontinentale Turnier qualifiziert, die in vier Gruppen gegeneinander antreten. Der jeweils Gruppenerste und -zweite zieht ins Viertelfinale ein. Die Gruppen-Auslosung findet am 3. Dezember in Malabo statt. (sid/APA/red - 14.11.2014)