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Exportschlager: "Leopard"-Panzer für die chilenische Armee

Foto: Clemens Bilan/AP/dapd

Frankfurt/Athen - Die Münchner Staatsanwaltschaft hat den Panzerbauer Krauss-Maffei Wegmann (KMW) wegen des Verdachts der Steuerhinterziehung ins Visier genommen. Bereits am Donnerstag seien Geschäftsräume von KMW sowie Privatanwesen von beschuldigten Personen durchsucht worden, sagte ein Sprecher der Behörde am Samstag. Hintergrund sei ein Ermittlungsverfahren gegen das Unternehmen. Es gehe dabei nicht nur um Steuerhinterziehung. Weshalb die Staatsanwaltschaft noch ermittelt, ließ er aber offen.

Ein KMW-Sprecher sagte, die Durchsuchungen seien dem Unternehmen angekündigt worden. "Wir schauen dem Abschluss der Ermittlungen gelassen entgegen."

Justiz-Beamte aus Griechenland sagten Reuters unterdessen, Deutschland sei in dem Fall um Unterstützung gebeten worden. Die Razzia stehe im Zusammenhang mit dem Verkauf von Leopard-Panzern an Griechenland im Wert von 1,7 Milliarden Euro. Bei dem Deal aus dem vergangenen Jahrzehnt werde nach Beweisen für Bestechung und Geldwäsche gesucht. Das hatte zuvor bereits die "Süddeutsche Zeitung" berichtet. KMW solle Beraterhonorare, die für Schmiergeldzahlungen genutzt worden seien, beim Fiskus zu unrecht als Betriebsausgaben von der Steuer abgesetzt haben, so das Blatt. Das deutsche Unternehmen hat die Anschuldigungen wiederholt zurückgewiesen.

Die griechischen Beamten sagten zudem, am Freitag seien das Haus und Büros eines früheren KMW-Repräsentanten in dem südeuropäischen Land durchsucht worden. Dieser wies am Wochenende eine Beteiligung an illegalen Machenschaften zurück. (Reuters, 15.11.2014)