Köln - Der Textildiscounter KiK wird bestreikt. Die Gewerkschaft Verdi rief am Montag erstmalig die 500 Beschäftigten im Zentrallager in Bönen dazu auf, ihre Arbeit niederzulegen. Über 200 Mitarbeiter der Früh- und Spätschicht seien dem Aufruf gefolgt, sagte Verdi-Streikleiterin Christiane Vogt der Nachrichtenagentur Reuters. Die Mitarbeiter seien "durchaus bereit", noch einen weiteren Protesttag dranzuhängen. Das Zentrallager beliefert alle KiK-Filialen in Deutschland. KiK ist eine Tochter des Handelskonzerns Tengelmann. Die Unternehmen waren zunächst für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.

Verdi will die Einführung von Tarifverträgen für die KiK-Logistik-Beschäftigten erkämpfen. Bei Konkurrenzbetrieben sei das gang und gäbe, auch bei anderen Töchtern des Tengelmann-Konzerns, erklärte Vogt. "Die Sparte KiK grenzt sich davon ab." Nach dem nordrhein-westfälischen Einzelhandelstarifvertrag erhalte ein Lagerarbeiter laut Gewerkschaft monatlich einen Lohn von 2106 Euro, bei Kik jedoch nur 1650 Euro.

Auch in Lagern von Amazon wird immer wieder gestreikt. Bereits seit Ostern 2013 hält der Konflikt dort nun an, mit dem Verdi höhere Löhne für die Mitarbeiter erstreiten will. Die Gewerkschaft fordert für die Mitarbeiter in den deutschen Amazon-Versandzentren tarifliche Regelungen, wie sie im Einzel- und Versandhandel üblich sind. Amazon dagegen nimmt die Vereinbarungen der Logistikbranche als Maßstab, in der weniger bezahlt wird. Zuletzt drohte Verdi auch mit Streiks im wichtigen Weihnachtsgeschäft. (APA, 17.11.2014)