Lausanne – Das Internationale Olympische Komitee (IOC) veröffentlicht die Details der "Agenda 2020" von Thomas Bach. Der deutsche IOC-Präsident stellt ausgewählten Sportlern bereits heute, Dienstag, in Lausanne die 40 Änderungsvorschläge der IOC-Exekutive vor, über die die Mitglieder bei der außerordentlichen Session am 8. und 9. Dezember in Monte Carlo abstimmen. Am Mittag sollen die Reformpunkte dann publiziert werden.

Bach hat betont, dass olympische Bewerbungsverfahren erheblich billiger werden sollen. Olympia soll sich dem jeweiligen Gastgeber anpassen, nicht die Stadt den Spielen – ein hehrer Wunsch. Zudem soll das Sportartenprogramm flexibler gestaltet werden, ohne die Spiele zu vergrößern oder zu verlängern. Außerdem soll ein olympischer TV-Kanal eingerichtet werden.

Vor allem die Änderungen des Bewerbungsprozesses stoßen etwa auch in Deutschland auf Interesse, wo sich Berlin und Hamburg um die Sommerspiele 2024 oder 2028 bewerben wollen. Das IOC steht unter Druck, nachdem Oslo seine Bewerbung um die Winterspiele 2022 zurückgezogen hatte, die somit in Peking/China oder Almaty/Kasachstan stattfinden werden.

"Zu hoch gepokert?"

Gian Franco Kasper, Präsident des Weltskiverbandes (Fis), begrüßt den Reformwillen von Bach, warnt aber im Interview mit der deutschen Tageszeitung Die Welt vor zu großen Erwartungen. Bach sei "ein Risiko eingegangen", man erwarte jetzt eine Revolution. Und Kasper fragt sich, "ob da nicht zu hoch gepokert wurde". (sid, APA, red)