Sarajevo / Den Haag – Auf dem Gebiet der westbosnischen Stadt Prijedor sind heute, Montag, zwölf mutmaßliche Kriegsverbrecher festgenommen worden. Ihnen wird laut Medienberichten in Sarajevo der Mord an 29 bosniakischen (muslimischen) Frauen und Kindern im August 1992 angelastet.

Die damaligen bosnisch-serbischen Sicherheitskräfte begingen das Verbrechen in der Ortschaft Zecovi vor dem Hintergrund einer breitangelegten Aktion gegen die bosniakische Bevölkerung im Raum von Prijedor. Innerhalb von einer Woche – zwischen 23. und 28. August 1992 – wurden mehr als 150 Bosniaken ermordet.

Der Großteil der Leichen wurde erst im Vorjahr in einem Massengrab in der Ortschaft Tomasica entdeckt. Nach den Überresten der Opfer von Zecovi wird noch gesucht. Das UN-Kriegsverbrechertribunal für das ehemalige Jugoslawien (ICTY) hat nach dem Fund des Massengrabes in Tomasica neue Beweise in der Anklage gegen den früheren bosnisch-serbischen Armeechef Ratko Mladic zugelassen. (APA, 17.11.2014)