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Wildgänse könnten H5N1 durch Europa getragen haben.

Foto: Julian Stratenschulte/dpa/apa

Nach den Ausbrüchen der Vogelgrippe in drei Betrieben in Deutschland, Niederlanden und Großbritannien haben Experten die Suche nach den Ursachen aufgenommen. Wildvögel könnten möglicherweise den Erreger eingeschleppt haben, sagt der Präsident des Friedrich-Loeffler-Instituts für Tiergesundheit (FLI), Thomas Mettenleiter.

Zugroute parallel zu Infektionen

Die Betriebe lägen auf Zugrouten von Wildgänsen, die von Deutschland nach den Niederlanden weitergezogen seien. "Das würde passen mit dem Ausbruch in den Niederlanden." Zudem gebe es eine andere Zugroute, die von Island über Großbritannien zu den Benelux-Staaten führt. In Heinrichswalde in Mecklenburg-Vorpommern und im niederländischen Hekendorp konnten Experten den Subtyp H5N8 nachweisen, der zuvor nur in Asien vorkam. In Großbritannien sprachen Indizien für diesen Subtyp, eine Bestätigung stand aber zunächst noch aus.

Nachweise des H5N8-Erregers in europäischen Wildvogelbeständen hat es laut FLI allerdings noch nicht gegeben. Bisher ist der Erreger nur bei asiatischen Wildvögeln dokumentiert. Nach Erkenntnissen des FLI gibt es keine direkten Kontakte zwischen den Betrieben. Es gebe auch keine Hinweise auf eine gemeinsame Quelle wie Futtermittel, sagte Mettenleiter. Mit den Kollegen in den Niederlanden und Großbritannien stünde man im Austausch.

Ähnlich wie bei H5N1

Schon 2006 hatte sich die auch für den Menschen gefährliche Vogelgrippe H5N1 über Wildvögel in Europa ausgebreitet. Nutzgeflügel musste über Wochen in den Stall. "Wir haben eine Situation, die uns daran erinnert, was wir 2006 bei H5N1 erlebt haben", sagt Mettenleitner.

An dem Erreger H5N1, der ebenfalls seinen Ursprung in Asien hatte, steckten sich weltweit seit 2003 auch weit über 600 Menschen an, zahlreiche Infizierte starben. Für den H5N8-Erreger ist eine Übertragung auf den Menschen noch nicht beobachtet worden. (APA, derStandard.at, 17.11.2014)