Eine Frau wird in einem Aufzug Opfer eines physischen und verbalen Übergriffs – im schweigsamen Beisein von Zeugen und Zeuginnen. In den Youtube-Channel STHLM Panda wurde ein Video dieser gespielten Szene hochgeladen, das bereits über 3,3 Millionen Mal angesehen wurde. Es zeigt, dass die im Aufzug anwesenden PassantInnen, die von einem echten Übergriff ausgehen mussten, nicht eingreifen. Bis auf eine einzige Ausnahme.

Das Experiment sollte die Aufmerksamkeit auf Gewalt innerhalb von Beziehungen in Schweden richten. Es zeigt deutlich, dass die PassantInnen den Streit des junges Paares, in dem der Mann handgreiflich wird, offenbar als Privatangelegenheit betrachten. Von den insgesamt 54 Personen, die im Aufzug die Übergriffe beobachteten, hat sich nur eine Frau eingemischt.

STHLM Panda

"Wenn du sie angreifst, werde ich die Polizei rufen", sagt die Frau zu dem Angreifer. Die beiden erklärten schließlich, dass es sich um ein Experiment handelt und bedankten sich für ihren Einsatz. Als die Frau erfährt, dass sie die Erste ist, die eingeschritten ist, sagte diese: "Ich kann nicht glauben, dass die Menschen nicht reagieren." (red, dieStandard.at, 18.11.2014)