Offenbar das nationale Empfinden eines französischen Politikers hat Ubisofts jüngster Blockbuster "Assassin's Creed Unity" verletzt. Jean-Luc Mélenchon, seines Zeichens Europaabgeordneter der französischen Linkspartei (Parti de Gauche), übt heftige Kritik an dem Spiel.
Kritik an Darstellung von Robespierre
Konkret geht es ihm um Maximilien de Robespierre, der nach der Revolution an die Macht kam und Gegner seines eigenen Regimes verfolgen und töten ließ. Dieser sei in "Unity" wie ein Mörder dargestellt, was Mélenchons Ansicht nach "Propaganda gegen das Volk" sei, berichtete "Independent Ireland". Immerhin sei Robespierre damals als "Befreier" aufgetreten.
Auch an der Abbildung der Bevölkerung generell stört sich der Politiker. Dieses erwecke in dem Spiel den Eindruck, aus "Barbaren" und "Wilden" zu bestehen. Er sieht den Titel als Teil einer "kapitalistischen Verschwörung", die Geschichte neu schreiben wolle, um die Franzosen zu entzweien.
Ubisoft reagiert
Ubisoft, selbst ein französisches Unternehmen, hat mittlerweile Stellung zu den Aussagen bezogen. Man betont, dass "Assassin's Creed: Unity" kein historisch korrekter Titel sei und man tatsächliche Geschichte, inklusive dem Auftritt prominenter Köpfe, und Fiktion vermische. Dem hält Alexis Corbière, Parteikollege von Mélenchon, entgegen, dass neue Medien wie Spiele für jüngere Generationen durchaus auch als Transportmittel für Wissensinhalte dienen würden.
Gleichzeitig muss Ubisoft auch Kritik seitens der Spielerschaft einstecken. Die Käufer regen sich allerdings nicht wegen historischer Unschärfen auf, sondern zeigen sich vor allem über technische Mängel erbost. (gpi, derStandard.at, 19.11.2014)