Monte Carlo - Der Internationale Leichtathletik-Verband (IAAF) hat die Freiluft-Weltmeisterschaften 2019 am Dienstag an Doha vergeben. Barcelona und Eugene hatten bei der Abstimmung des IAAF-Councils in Monaco das Nachsehen. Die katarische Hauptstadt, wo alljährlich ein Diamond-League-Meeting stattfindet, wird erstmals eine WM ausrichten. Die Titelkämpfe werden wegen der großen Hitze Ende September stattfinden.

Das Golf-Emirat ist bereits Anfang Dezember Schauplatz der Kurzbahn-Weltmeisterschaften der Schwimmer sowie im Jänner 2015 der Handball-Weltmeisterschaft der Männer.

Im ersten Wahlgang hatten sich 12 der 27 Council-Mitglieder für Doha entschieden, 9 für Eugene, Barcelona (6) schied aus. Auch bei der Entscheidung hatte Doha (15) drei Stimmen mehr als Eugene (12). "Ich bin mir sicher, dass Doha eine wunderbare WM ausrichten wird", sagte IAAF-Präsident Lamine Diack.

"Das Einzige, was sie dort haben, ist Geld"

Der Präsident des spanischen Leichtathletikverbandes (RFEA) sieht das anders: "Es hat sich die mit Abstand schlechteste Kandidatur durchgesetzt", sagte Jose Maria Odriozola. Katar habe die WM gekauft, meinte er nach spanischen Medienberichten.

"Das Einzige, was sie dort (in Doha) haben, ist Geld", sagte Odriozola. Katar habe dem IAAF neben dem ursprünglichen Budget nachträglich noch 37 Millionen Dollar (29,61 Mio. Euro) angeboten. "Wir fanden, dass dies illegal war, konnten uns damit aber nicht durchsetzen." Odriozola: Ich habe nicht vor, zur WM nach Doha zu reisen."

Katar sieht sich seit Monaten mit heftigen Vorwürfen konfrontiert, bei den Vorbereitungen auf die Fußball-WM 2022 Sklavenarbeit auf den Baustellen zuzulassen. Im Frühjahr hatten Berichte über Todesfälle und unmenschliche Zustände auf den WM-Baustellen für Empörung gesorgt. Auch Korruptionsvorwürfen im Zusammenhang mit der WM-Bewerbung Katars ging die FIFA-Ethikkommission nach. (APA - 18.11. 2014)