Havanna/Freetown/Conakry - Ein kubanischer Arzt, der sich beim Einsatz gegen Ebola in Westafrika mit dem Virus infiziert hat, wird in der Schweiz behandelt. Ein Flugzeug mit dem 43-jährigen Mediziner landete in der Nacht auf Freitag in Genf. Der Patient wurde in einem Spezial-Krankenwagen mit Polizeieskorte in das Genfer Universitätskrankenhaus gebracht. Er ist der erste Ebola-Kranke, der in der Schweiz behandelt wird.

Der Mann habe in einem Schutzanzug und einer Maske selbstständig das Flugzeug verlassen können, sagte Kantonsarzt Jacques-Andre Romand. Er gehörte in Sierra Leone zu einem Team von 165 kubanischen Medizinern, die beim Kampf gegen die Seuche helfen.

Kuba hat rund 250 Ärzte und Krankenschwestern in die westafrikanischen Ebola-Gebiete entsandt, darunter allein 165 nach Sierra Leone. Der kommunistische Inselstaat plant, die Zahl der Mediziner auf insgesamt 450 aufstocken. Durch die Anfang des Jahres in Westafrika ausgebrochene Ebola-Epidemie starben in Westafrika bereits fast 5.200 Menschen.

Die Deutsche Welle startete am Mittwoch in ihrem Radioangebot in Afrika ein Ebola-Aufklärungsprogramm. Auf Englisch sowie in vier weiteren Sprachen sollen in einer achtteiligen Serie die wichtigsten Fragen, Mythen und Ängste rund um das Virus thematisiert werden, wie der Sender ankündigte. Zwar gebe es bereits einige Aufklärungsprogramme, sagte der Leiter der Afrika-Programme, Claus Stäcker. "Doch das Unwissen über Ebola ist noch immer weit verbreitet." Die Deutsche Welle erreicht mit ihren Hörfunkprogrammen in Afrika südlich der Sahara nach eigenen Angaben mehr als 40 Millionen Menschen. (APA, 19.11.2014)