Neu-Delhi/London - Erleichterung beim Ölgiganten Royal Dutch Shell über ein Gerichtsurteil im Streit mit dem indischen Fiskus: Die Entscheidung des High Court in Mumbai könne dazu beitragen, das Investitionsklima in Indien zu verbessern, erklärte ein Shell-Sprecher am Mittwoch in Gurgaon.

Das Gericht hatte am Vortag entschieden, dass die indische Tochtergesellschaft des niederländisch-britischen Mineralölkonzerns Aktien nicht unterbewertet habe.

Laut indischen Medien hatte Shell Indien Papiere im Wert von 2,4 Mrd. Euro auf den Mutter-Konzern übertragen. Dafür seien pro Aktie 10 Rupien (0,13 Euro) veranschlagt worden, während der indische Fiskus den Wert auf 183 Rupien bezifferte.

Steuer-Ärger

Shell ist mit dem Steuer-Ärger nicht allein: Der finnische Handyhersteller Nokia konnte wegen eines Disputs mit der Behörde eine Fabrik in Südindien nicht an Microsoft verkaufen. Mobilfunk-Riese Vodafone sollte wegen nachträglich eingeführter Steuergesetze 2,5 Mrd. US-Dollar (2 Mrd. Euro) zahlen. Im "Doing Business Report" der Weltbank liegt Indien in Bezug auf die Einfachheit, Steuern zu zahlen, nur auf Platz 156 von 189 Ländern.

Seit Mai sitzt in Neu Delhi eine neue Regierung, die als wirtschaftsfreundlich gilt. Premierminister Narendra Modi reist derzeit um die Welt und wirbt in Industrieländern um Investoren. (APA, 19.11.2014)