Bild nicht mehr verfügbar.

Für den russischen Außenminister Sergej Lawrow sind Verhandlungen in der Ukraine-Krise unter Beteiligung der USA und der EU

Foto: REUTERS/Sergei Karpukhin

Moskau - Der russische Außenminister Sergej Lawrow hat am Mittwoch erneut festgehalten, dass die Führung in Kiew direkte Gespräche mit den Separatisten der Ostukraine führen soll und Moskau dabei nicht als Konfliktpartei miteinbeziehen soll. Eine Lösung des schweren Konflikts sei nur in direkten Gesprächen mit den Aufständischen möglich, wie es bereits in der sogenannten Kontaktgruppe der Fall sei, sagte Lawrow im Moskauer Parlament. Zur Kontaktgruppe gehören auch Russland und die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE).

Gleichzeitig warf Lawrow der "Kriegspartei" in der Ukraine vor, die Separatisten von möglichen Friedensbemühungen abzuhalten. Stattdessen würde die Kiewer Führung den Westen dazu zwingen mit der Moskauer Führung den Konsens zu suchen, damit diese sich auch wie eine Konfliktpartei verhalte, so Lawrow. "Diese kontraproduktive und provokante Taktik hat keine Chance auf Erfolg", sagte der Außenminister.

Der ukrainische Ministerpräsident Arseni Jazenjuk lehnte Gespräche mit den prorussischen Rebellen ab. "Wir werden keine direkten Verhandlungen mit den russischen Terroristen führen", betonte Jazenjuk bei einer Regierungssitzung am Mittwoch.

Gespräche zwischen Steinmeier und Putin

Deutschlands Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) hatte zuvor am Dienstagabend intensiv mit Russlands Präsident Wladimir Putin über die Ukraine-Krise beraten. Das "ernsthafte und offene Gespräch" im Kreml könne womöglich "neue Perspektiven der Kooperation eröffnen", um Wege aus dem Konflikt zu finden, verlautete im Anschluss aus Delegationskreisen.

Vor der offenbar überraschenden Einladung Putins hatte Steinmeier weniger zuversichtlich geklungen. Es gebe keinen Grund für "Optimismus", sagte er nach einem vorangegangenen Treffen mit seinem russischen Amtskollegen Lawrow.

Inwiefern das Gespräch mit Putin neue Perspektiven aufzeigte, blieb zunächst unklar. Allerdings betonten sowohl Steinmeier als auch Lawrow, dass an der im September in Minsk geschlossenen Waffenstillstandsvereinbarung unbedingt festgehalten werden müsse. Diese sieht etwa die Einrichtung einer entmilitarisierten Pufferzone unter internationaler Aufsicht vor. "Wenn wir aufrichtig sind, müssen wir für die Einhaltung der Abkommen sorgen", sagte Lawrow. (red/APA, 19.11.2014)