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Wien - Das Umfeld, in dem Forschung stattfindet, beeinflusst oft auch die wissenschaftlichen Ergebnisse. Wenn es um die Erforschung der Gestaltung von Raum geht, ist die Räumlichkeit daher besonders wichtig. Aus diesem Grund haben Studierende der Fakultät für Architektur und Raumplanung der Technischen Uni Wien vor einem Jahr das "Mobile Stadtlabor" am Wiener Karlsplatz errichtet - es handelt sich dabei um einen alten Seecontainer, der den Studierenden nun als Forschungslabor dient.

Dieses soll den jungen Architekten und Raumplanern die Möglichkeit bieten, in dem Umfeld zu arbeiten, für das sie etwas planen. Daher ist das Stadtlabor als mobiles Gebäude geplant und soll ab und an den Platz wechseln.

Mittlerweile hat sich der Containerbau am Karlsplatz gut im Geschehen etabliert. Immer wieder wird das Stadtlabor von Außenstehenden für Veranstaltungen wie Buchbesprechungen, einen Poetry-Slam oder die Nachbarschaftstreffen der Lokalen Agenda Wieden genutzt. Von der Fakultät werden Workshops und Vorlesungen hier abgehalten, auch, um die Barriere zwischen Forschung und Bevölkerung abzubauen. Außerdem bietet das Labor sechs Arbeitsplätze, für die sich Diplomanden der Fakultät bewerben können.

Dass das Gebäude aus alten Seecontainern errichtet wurde, hat einerseits praktische Gründe - die Container sind relativ einfach zu transportieren, und Metall ist ein sehr widerstandsfähiges Material.

Andererseits hat der Seecontainer eine wichtige Symbolkraft: Ein Container ist ständig in Bewegung und transportiert etwas - Güter oder wie hier Forschung. Ein ursprünglich für diesen Herbst geplanter Ortswechsel - in die Seestadt Aspern - wurde auf nächstes Jahr verschoben. Wohin die Reise dann geht, ist noch offen. (alp, DER STANDARD, 20.11.2014)