Donezk - Beobachter der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) sind nach eigenen Angaben in der Ostukraine beschossen worden. Ein Konvoi der Beobachter, die den Waffenstillstand in dem Konfliktgebiet überwachen sollen, sei am Mittwochnachmittag in der Nähe der Ortschaft Marjinka von Männern in Uniform beschossen worden, teilte die OSZE am Donnerstag mit.
Das Gebiet 15 Kilometer westlich der Rebellenhochburg Donezk wird demnach von der ukrainischen Armee kontrolliert. Die OSZE-Mitarbeiter blieben den Angaben zufolge unverletzt. Die zwei Schüsse, die ein Uniformierter von der Ladefläche eines Lastwagens aus abgegeben habe, hätten eines der OSZE-Fahrzeuge aber nur um zwei Meter verfehlt. Der Konvoi habe das Gebiet daraufhin sofort verlassen.
Die OSZE hatte den Waffenstillstand zwischen der ukrainischen Regierung und den Rebellen in der Ostukraine mitverhandelt. Die Feuerpause wird jedoch seit Inkrafttreten Anfang September immer wieder gebrochen.
Separatisten: Gespräche mit Kiew, Russland und OSZE
Nach Russland haben auch die Separatisten eine Vermittlung der EU und der USA abgelehnt. Eine Lösung sei nur in Gesprächen mit der ukrainischen Führung sowie mit Vertretern Russlands und der OSZE zu erreichen, sagte Separatistenführer Andrej Purgin am Donnerstag in Donezk.
Sollten Gesandte der EU und der USA mit am Tisch sitzen, wären die Aufständischen in der Minderheit, und sie könnten ihre Standpunkte nicht klarmachen, sagte Purgins Kollege Alexej Karjakin in Luhansk.
Der russische Außenminister Sergej Lawrow hatte nach Gesprächen mit dem deutschen Außenminister Frank-Walter Steinmeier am Dienstag in Moskau ebenfalls eine Vermittlung der EU und der USA abgelehnt. Dagegen befürwortet die ukrainische Führung eine solche breite Runde. Sie brachte dazu auch Ukraine-Verhandlungen mit dem Weimarer Dreieck aus Deutschland, Frankreich und Polen ins Gespräch. (APA, 20.11.2014)