Wien - Im vergangenen Sommer ist in einer routinemäßig auch auf das West-Nil-Virus getesteten Blutspende in Wien Erbsubstanz des West-Nil-Virus nachgewiesen worden. "Das ist eigentlich nichts Neues. Wir haben schon vor Jahren drei Fälle bei Menschen retrospektiv in alten Blutproben nachgewiesen", sagte am Donnerstag der Chef des Virologie-Departments der Med-Uni Wien, Franz X. Heinz.

Da der Osten Österreichs am extremen Rand der bisherigen sporadischen Verbreitung des durch Mücken übertragene Virus lag, war laut dem Experten naheliegend, dass man dieses auch nachweisen könne. Jedenfalls startete die Blutspendezentrale in Wien die PCR-Testung der Blutkonserven. Das erfolgt nicht in Westösterreich oder in der Steiermark. Dort werden potenzielle Blutspender, die sich binnen vier Wochen in Wien aufgehalten haben, abgewiesen. Das ist eben die zweite Möglichkeit, ein potenzielles Risiko auszuschließen. Der Test ist natürlich mit Kosten verbunden, deshalb kommt es zu einer Nutzen-Risiko-Abwägung.

In den vergangenen 30 Jahren hat sich die Sicherheit im Transfusionswesen um Quantensprünge erhöht. So werden mittlerweile rund 20 verschiedene Tests auf Infektionserreger bei jeder Spende durchgeführt. Das Übertragungsrisiko für eine virale Infektion durch eine "Konserve" liegt nur noch bei eins zu mehreren Millionen Transfusionen. Das Rote Kreuz in Wien hatte bereits im Juni bekanntgegeben, dass man nun auch auf West Nil Virus teste. (APA, derStandard.at, 20.11.2014)