Den Namen hat die Dürre Wand vermutlich wegen ihrer abweisenden, felsigen Nordwestflanke bekommen. Wunderschön anzusehen ist sie dann, wenn der erste Schnee gefallen ist und die Leute nicht mehr in Scharen hinaufgehen. Auf dem Weitwanderweg Nummer 01, der immer entlang der Steilwände führt, liegt die Tablerhöhle, die frei zugänglich ist. Nicht umsonst ließ sich der populäre Maler Friedrich Gauermann im Biedermeier von dieser Landschaft inspirieren.

Alte Bauernhäuser mit gepflegten Gärten

In Frohnberg folgen wir dem grün-weißen Schild mit der Aufschrift "Dürre Wand - Ungerberg". Nach ein paar Metern auf Asphalt führt links ein Weg in den Wald, der teilweise etwas rutschig ist. Wieder zurück auf dem Fahrweg, geht es vorbei an alten Bauernhäusern mit gepflegten Gärten, danach hört der Asphaltweg auf.

Entlang des Weitwanderwegs 01 eröffnen die steilen Abbrüche der Dürren Wand immer wieder feine Tief- und Weitblicke.
Foto: Birgit Eder

Bei der nächsten Kreuzung folgen wir dem sogenannten Ochsenweg zur Gauermannhütte. Der blau-weiß markierte Weg leitet uns über offene Wiesen mit stattlichen Eichen. Bei einer Häuseransammlung geht’s nach rechts aufwärts. Wir folgen weiter den blauen Markierungen - links halten -, ein rot markierter Weg führt danach über den "Wurzelsteig" in Richtung Hütte. Bald gehen wir durch einen Wald, in dem Lorbeer, Seidelbast, Alpenveilchen und Schlehdorn wachsen. Die blauen Früchte der Schlehen schmecken erst nach dem ersten Frost, vorher sind sie zu bitter.

Unbedingt den Schildern folgen

Bei der Kreuzung "Weg 231, Abzweigung Scheuchenstein" weiter geradeaus, der Weg wird zum Teil steil. Hier gibt es mehrere Forstwege, die kreuzen, daher unbedingt den Schildern oder Markierungen folgen.

Oben am breiten Grat angekommen, zahlt es sich aus, gleich weiter zum Steilabbruch aufzusteigen, denn erst von hier hat man wunderbare Tiefblicke. Wer noch Zeit und Kraft hat, kann bis zum Katharinenschlag (1.222 Meter), dem höchsten Punkt der Dürren Wand, wandern; hin und zurück sind das zusätzlich rund eine Stunde Gehzeit, 100 Höhenmeter und drei Kilometer Strecke.

Foto: Birgit Eder

Von der Abzweigung zum Katharinenschlag sind es knapp fünf Minuten bis zur Gauermannhütte. Die Hütte hat im November geschlossen, ist aber ein guter Rastplatz. Gleich daneben steht das Gipfelkreuz auf dem Plattenstein.

Im Vorhof der Höhle

Abwärts folgen wir dem Weitwanderweg Nummer 01 in Richtung Waidmannsfeld. Auf einem kleinen Sattel weist ein Holzschild den Weg zur Tablerhöhle, die man über einen schmalen, rutschigen Steig erreicht - rund 20 bis 30 Minuten zusätzlich einplanen, kaum Höhenmeter. Sehr beeindruckend ist die große Höhlenvorhalle, in die von oben durch ein Loch Tageslicht fällt. Wir wagen uns nur bis zum Grund der Vorhalle, wo man bereits einen guten Eindruck von der Dimension der Höhle bekommt.

Wieder zurück am Sattel, steigen wir weiter den Weg 01 abwärts und gehen bei der Abzweigung "Schwaighof - Frohnberg" Richtung Waidmannsfeld. Wenn man auf eine Forststraße stößt, dann nach rechts - Markierung auf einer Fichte - über eine Lichtung und weiter durch den Wald. Von unten zieht ein Hohlweg rauf, hier nicht abwärts, sondern auf gleicher Höhe bleiben! Durch Forstarbeiten ist das Auffinden der Markierungen derzeit schwierig.

Der Weg führt schließlich abwärts, bei einem Querweg nach links - Schild "Michlwirt". Danach beginnt ein regelrechtes Wirrwarr aus Forststraßen, deshalb immer den Markierungen folgen. Bei der beschilderten Abzweigung nach rechts bis zum zum Michlwirt, von dort abwärts bis zur Kreuzung und weiter, leicht aufwärts, bis Frohnberg. (Birgit Eder, DER STANDARD, 22.11.2014)