Werner Faymann beim Besuch der Schweizer Finanzministerin Eveline Widmer-Schlumpf. Vorher musste noch der Christbaum weg

Foto: Andy wenzel

Wien - Kanzler Werner Faymann ist indirekt schuld daran, dass den Bürgern von Aarau (Schweiz) ihr Weihnachtsbaum wieder genommen wurde. 20 Meter hoch war die Tanne, die am Aargauerplatz stand. Ihr kam der Staatsbesuch von Faymann in die Quere: Dieser traf am Freitag Finanzministerin Eveline Widmer-Schlumpf, um sich über das Schweizer Steuersystem zu informieren, geplant war auch ein Empfang bei Landammann Roland Brogli am Aargauerplatz.

Bei den Proben stellte sich heraus, dass der Baum erstens dem militärischen Zeremoniell im Weg stand und zweitens eine potenzielle Gefahr in sich barg, da sich in den Ästen der Tanne Attentäter verbergen könnten. Der Baum musste weg.

Schnüffeln nicht nötig

Inhaltlich informierte sich Faymann in der Schweiz über die dortige Vermögenssteuer. Er sieht eine Vorbildwirkung für Österreich. Den Bürgern könne beim Zahlen solcher Steuern vertraut werden und "Schnüffeln" der Behörden sei nicht notwendig, fasste seine Sprecherin Susanna Enk die Einschätzung des Kanzlers zusammen.

"Jeder kennt seine Pflichten, und man baut nicht ein System auf, wo man zu Hause nachforscht, in die Wohnungen und Küchen geht, um nachzuschauen, was hat denn der. Das braucht man nicht", erklärte der Kanzler laut der Schweizerischen Depeschen Agentur. (red, DER STANDARD, 21.11.2014)