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Elf Prozent der befragten Männer haben schon für Sex bezahlt. Im Bild: Die Kunstinstallation "'The Hoerengracht" von Ed Kienholz und Nancy Reddin Kienholz, die dem Red Light District in Amstedam nachempfunden ist.

Foto: EPA/ANDY RAIN

Männer, die für Sex zahlen, haben ein größeres Risiko, an einer sexuell übertragbaren Krankheit zu leiden. Das zeigt eine britische Studie, die vor kurzem im Online-Journal "Sexually Transmitted Infections" veröffentlicht wurde. Die Männer haben außerdem laut eigenen Angaben im Schnitt mehr als doppelt so viele Sexualpartner wie jene Männer, die für Sex nicht bezahlen - und ein Großteil dieser Sexualkontakte kommt demnach unbezahlt zustande.

Für die Forscher sind die Männer, die für Sex bezahlen (kurz "MPS" - men who pay for sex), also ein wichtiger Faktor bei der Verbreitung sexuell übertragbarer Krankheiten. Die Daten zum Sexualverhalten stammen aus der National Survey of Sexual Attitudes and Lifestyles, die zwischen 2010 und 2012 durchgeführt wurde. Für die Studie wurden die Antworten von 6108 Männern zwischen 16 und 74 ausgewertet.

Geschlechtskrankheiten häufiger

Die Ergebnisse: Elf Prozent der Befragten gaben an, in ihrem Leben bereits für Sex bezahlt zu haben, 3,6 Prozent in den letzten fünf Jahren, ein Prozent innerhalb der letzten zwölf Monate.

Im Vergleich stellte sich auch heraus, dass jene Männer, die angaben, in den letzten fünf Jahren für Sex bezahlt zu haben, doppelt so häufig an sexuell übertragbaren Krankheiten erkranken, sich in eine Klinik für Geschlechtskrankheiten begeben oder einen HIV-Test durchführen. Die Forscher sehen die "MPS" als "Brücke" bei der Übertragung von sexuell übertragbaren Krankheiten, die in vielen Ländern wieder auf dem Vormarsch sind.

Studienleiter Kyle Jones argumentiert, dass bezahlter Sex aufgrund immer strengerer Regulierungen, etwa aufgrund von verpflichtendem Kondomgebrauch mit Prostituierten, zwar möglicherweise kein Risikofaktor ist, aber allgemein ein Hinweis auf sexuell risikoreiches Verhalten sein könnte - etwa aufgrund des inkonsequenten Gebrauchs von Kondomen mit unbezahlten Partnern. Daher sollen sich Präventionsangebote besonders an diese Gruppe richten, so der Vorschlag der Forscher. (red, derStandard.at, 21.11.2014)