Bild nicht mehr verfügbar.

Dinko Jukic will bei der Kurzbahn-WM in Doha starten. Wenn er sich mit dem OSV einigen kann.

Foto: APA/Parrhofer

Wien - Dinko Jukic war am Freitagvormittag bei den österreichischen Kurzbahn-Staatsmeisterschaften der überragende Schwimmer im Vorlauf über 100 m Delfin. In 51,74 Sekunden war der Olympia-Vierte von London 2012 um 2,73 Sekunden schneller als der Zweitplatzierte, auf das Finale am Nachmittag verzichtete er aber.

"Mir ist es egal, ob ich österreichischer Staatsmeister bin. Man bekommt Förderungen und Gelder vom Land, wenn man Staatsmeister ist. Ich könnte bei jeder Lage hineinspringen und bin Staatsmeister, da mache ich mir aber nur noch mehr Gegner. Mir fehlt nur noch eine Olympia-Medaille, die werde ich versuchen 2016 zu holen. Alles andere ist bei mir wurscht", sagt Jukic.

Bei der Kurzbahn-WM in Doha (3.-7. Dezember) will Jukic definitiv an den Start gehen, aber nur wenn ihm der Österreichische Schwimmverband (OSV) keine Steine in den Weg legt und einen professionellen Vertrag vorlegt. Die Wettkampf- und Entsendungsrichtlinien des OSV möchte er unterschreiben, aber nur wenn er nicht nur Pflichten, sondern auch Rechte hat.

"Wenn der österreichische Verband auch aufgrund meiner Ergebnisse Vierter im Verbandsranking ist und 350.000 Euro kassiert, und davon keinen Cent selber in die Vorbereitung investiert, sondern nur sagt, wir finanzieren die Reisen zu den Wettkämpfen, wofür sie eh zusätzlich vom Ministerium Zuschüsse bekommen, dann ist das langsam lächerlich. Im Allgemeinen ist die ganze Veranstaltung hier auch lächerlich. Wenn ich sehe, dass im Lauf vor mir der Vizepräsident (Stefan Opatril/47 Jahre) schwimmt, dann werde ich mich vom Finale streichen lassen, damit ich nicht noch weitere Probleme bekommen. In welcher Sportart starten über 40-Jährige bei Staatsmeisterschaften, wo es Junioren und Kinderklasse gibt. Ist das professionell? Das ist zu belächeln."

Noch einmal Förderranking, noch einmal Rio 2016

Jukic nimmt auch noch einmal Bezug auf das Projekt Rio 2016 und den Förderkader für österreichische Medaillenhoffnungen. "Ich verstehe Herrn Schröcksnadel (Anm: ÖSV-Präsident und Chefkoordinator des Rio-Förderkaders), mit den Richtlinien, und warum er das so durchgeführt hat (Anm.: Jukic ist aus dem Förderkader gefallen). Ein anderes Thema ist, wer hat diese Richtlinien verfasst? Es so zu verkaufen, dass man sagt, wir wollen langfristig unterstützen - man hat eh gesehen was passiert. Ein Jahr, ist das langfristig? Da stimmt die Politik hinten und vorne nicht. Man könnte das ja auch so sehen: du warst Vierter bei Olympia, da waren wir gerne mit dir auf dem Foto, aber jetzt schleichen wir uns. Wenn du wieder gut bist, sind wir wieder gerne mit dir auf dem Foto." (APA/red, 21.11.2014)