Tripolis - Menschenrechtler beklagen weitere Einschnitte bei den Grundrechten im krisengebeutelten Libyen. Wie die Organisation Human Rights Watch am Freitag erklärte, wurde ein Zeitungsredakteur vor wenigen Tagen mit dem Vorwurf, Personen des öffentlichen Lebens zu verleumden, von einem Strafgericht zu fünf Jahren Haft verurteilt.
Der Mitarbeiter der Zeitung "Al-Ummah", Amara al-Khatabi, habe unter dem Titel "Die schwarze Liste der Justiz" vor zwei Jahren 87 Richtern und Staatsanwälten vorgeworfen, Bestechungsgelder angenommen zu haben oder Anhänger des gestürzten Machthabers Muammar al-Gaddafi zu sein.
Einen Redakteur wegen Verleumdungsvorwürfen ins Gefängnis zu schicken, sei ein herber Schlag gegen die Meinungsfreiheit, teilte Human Rights Watch mit. Denn dieses Vorgehen dürfte nach Einschätzung der Organisation eine abschreckende Wirkung auf die Medien in Libyen haben. Khatabis Anwalt habe angekündigt, gegen das Urteil Beschwerde einzulegen.
In Libyen tobt derzeit ein blutiger Kampf zwischen rivalisierenden Milizionären. Es gibt auch zwei konkurrierende Regierungen und zwei Parlamente. (APA, 21.11.2014)
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