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Bestens disponiert im Qualifying: Nico Rosberg.

Foto: apa/epa/haider

Abu Dhabi – Nico Rosberg geht von der Pole Position ins Duell um den WM-Titel in der Formel 1. Der Mercedes-Pilot sicherte sich am Samstag im Qualifying zum Großen Preis von Abu Dhabi (Sonntag, 14.00 Uhr/ORF) den ersten Startplatz vor WM-Spitzenreiter Lewis Hamilton im zweiten Silberpfeil. Für Rosberg ist es die elfte Pole in diesem Jahr und die dritte in Folge.

Dritter wurde Valtteri Bottas (Finnland) im Williams. Fernando Alonso wurde bei seiner Ehrenrunde für Ferrari Zehnter. Hamilton startet mit 17 Punkten Vorsprung auf Rosberg ins Saisonfinale. Am Sonntag reicht dem 29-Jährigen selbst bei einem Sieg Rosbergs der zweite Platz zum zweiten Titel nach 2008.

Der entthronte Titelverteidiger Sebastian Vettel muss sein letztes Rennen für Red Bull aus der Boxengasse beginnen. Grund dafür ist der Wechsel eines regelwidrigen Frontflügels an seinem Auto, wie die Rennkommissare am Sonntag entschieden.

Vettel (6.) und sein Teamkollege Daniel Ricciardo (5.) waren zunächst vom Qualifiying ausgeschlossen und ans Ende des Starterfelds versetzt worden, weil sich die Frontflügel an ihren Boliden irregulär stark verbogen hatten.

Rosberg fuhr auf dem 5,554 km langen Yas Marina Circuit in 1:40,480 Minuten im entscheidenden Moment die beste Zeit des Wochenendes und lag 0,386 Sekunden vor Hamilton. Bottas kam auf eine Zeit von 1:41,025). "Lewis hat alles zu verlieren, ich habe alles zu gewinnen", hatte Rosberg vor dem Qualifying gesagt: "Ich muss ja versuchen, ihn so gut wie möglich nervös zu machen dieses Wochenende. Das ist ja meine Aufgabe."

Hamilton betonte dagegen, er werde auf keinen Fall "dumme Risiken" eingehen, weil er es nicht nötig habe. Trotzdem hofft Rosberg, der "etwas Hilfe von Lewis braucht, damit er nicht Zweiter wird", dass sich der Engländer sich "etwas einfallen lässt".

"Der Abstand auf Lewis ist natürlich klasse. Die Pole Position ist ein erster kleiner Schritt für das große Ziel, denn alles dreht sich an diesem Wochenende um die Meisterschaft", so Rosberg. "Ich muss wie in Brasilien keine Fehler machen und gewinnen. Aber ich muss auch hoffen, dass mir wer hilft. Ich habe Valtteri schon angeboten, dass ich ihm heute einen Wellness-Abend bezahle, damit er morgen in Topform ist und vor Lewis Zweiter werden kann", scherzte der Deutsche.

Müssen und wollen

Hamilton erklärte hingegen, dass er nicht seinen besten Tag hatte. "Ich habe heute im Qualifying nicht meine beste Runden geschafft, obwohl das Auto fantastisch war", lautete der selbstkritische Kommentar des Briten. Es bleibt die Frage, wie er das Rennen anlegen wird. "Wer glaubt, dass Lewis nur hinter Nico herfahren wird, um dann als Zweiter im Ziel seinen Titel zu feiern, täuscht sich. Lewis will gewinnen, und Nico muss gewinnen", sagte der langjährige Mercedes-Teamchef Norbert Haug in der Bild-Zeitung

Mercedes hatte in den drei Trainings-Sessions die Konkurrenz deutlich dominiert. Nachdem Hamilton am Freitag zweimal vorne gelegen hatte, drehte Rosberg am Samstag den Spieß um. Mit 18 "Poles" in 19 Rennen egalisierte das Team den Rekord von Red Bull aus der Saison 2011, nur beim Österreich-GP in Spielberg durchbrachen Williams-Pilot Felipe Massa und Bottas heuer die Dominanz von Mercedes. (sid/red – 22.11. 2014)