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Der Grabhügel von Amphipolis.

Foto: AP/Siamidis

Athen - Auf Säulen des Grabmals von Amphipolis in der griechischen Region Makedonien haben Archäologen Malereien entdeckt, die womöglich Aufschluss über den Verstorbenen in dem Grab geben. Kulturminister Kostas Tassoulas sagte am Samstag, bei Restaurierungsarbeiten der Säulen des Mausoleums seien Malereien aufgedeckt worden, die Alltagsszenen mit Menschen, Werkzeugen und anderen Objekten zeigten.

Im August waren Archäologen erstmals in das riesige Grabmal eingedrungen und hatten Anfang November in der Grabkammer Knochenreste gefunden.

Das berühmte Grab von Amphipolis stammt aus der Zeit Alexander des Großen (356-323 vor Christus) und ist das größte jemals in Griechenland entdeckte antike Grabmal. Es liegt umgeben von einer 500 Meter langen kreisrunden Marmormauer, deren Durchmesser 158 Meter beträgt. Das Grabmal selbst besteht aus mehreren Kammern, an deren Eingang zwei imposante Sphingen sitzen. Am Zugang zur zweiten Grabkammer wurden zwei mehr als zwei Meter hohe Karyatiden entdeckt - weibliche Figuren, die die Decke tragen. Zudem fanden die Archäologen ein riesiges, fast intaktes Mosaik.

Das Grabmal gilt als einzigartig in der antiken Welt. Das griechische Kulturministerium teilte mit, eine Analyse der im Sarkophag gefundenen Knochen werde erste Erkenntnisse zu Alter und Geschlecht des Verstorbenen geben und damit Rückschlüsse auf seine Identität liefern. Es gilt aber als unwahrscheinlich, dass es sich um Alexander den Großen selbst handelt, der mit 32 Jahren in Babylon starb. Tassoulas sagte, die Analysen sollten auf jeden Fall in Griechenland stattfinden. (APA, 22.11.2014)