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Stimmabgabe in der Shopping_Mall in Manama,

Foto: APA/MAHDI

Manama - In Bahrain ist die Wahl des weitgehend machtlosen Parlaments am Wochenende von Demonstrationen und einem Streit über die Beteiligung überschattet worden. Laut Wahlkommission gaben am Samstag 51,5 Prozent der Berechtigten ihre Stimme ab. Die wichtigste schiitische Oppositionsgruppe, Al-Wefak, warf den Behörden am Sonntag vor, die Bevölkerung zu "betrügen", es hätten nur rund 30 Prozent gewählt.

Parteien sind im sunnitisch beherrschten Scheichtum Bahrain nicht zugelassen, und die "Organisation" Al-Wefak hatte zum Boykott der Wahl aufgerufen. Ihr Chef Scheich Ali Salman warnte vor einer "Explosion" der Unruhen, sollte die Königsfamilie den Ruf nach Reformen - nach Schaffung einer konstitutionellen Monarchie mit einem gewählten, unabhängigen Ministerpräsidenten - nicht erhören.

Sicherheitskräfte gegen Demonstranten

Regierungsvertreter warfen militanten schiitischen Oppositionellen vor, mit Straßenblockaden am Samstag die Menschen vom Wählen abgehalten zu haben. In einigen Dörfern gingen die Sicherheitskräfte mit Tränengas gegen Demonstranten vor.

Die Bevölkerung des kleinen Scheichtums am Golf ist mehrheitlich schiitisch, wird aber seit Jahrhunderten von einer sunnitischen Herrscherfamilie regiert. Seit dem Frühjahr 2011 gibt es immer wieder Proteste gegen das Königshaus, die von Sicherheitskräften aufgelöst werden. Knapp 350.000 Bürger waren am Samstag aufgerufen, aus 266 Kandidaten die 40 Abgeordneten des Parlaments sowie Vertreter in den Kommunen zu wählen. Seit dem Frühjahr 2011 gibt es immer wieder Proteste gegen das Königshaus, die von Sicherheitskräften aufgelöst werden.

Viele Abgeordnetenmandate können erst nach einer weiteren Stichwahl vergeben werden. Aus dem ersten Wahlgang gingen nur sechs Abgeordnete als klare Sieger hervor, wie die Wahlkommission des Golfstaats am Sonntag bekanntgab. Die 34 weiteren Mandate werden kommenden Samstag in einer Stichwahl vergeben. (APA, 23.11.2014)