Yuri ...

Foto: nicole rauscher

...und Pavel ...

Foto: nicole rauscher

... haben keine Berührungsängste.

Foto: nicole rauscher

Wie Katzenliebhaber allerorts nebst der berühmten Französin Sidonie-Gabrielle Claudine Colette wissen: "Wenn man sich mit der Katze einlässt, riskiert man lediglich, bereichert zu werden." Als wir Ende Juni die letzte unserer drei Terrormiezen, Bartleby, schneeweiß mit roten Tupfen, einschläfern lassen mussten, waren mein Freund und ich so wirr zu glauben, nie wieder eine Katze zu wollen. Schon nach kurzer Zeit merkten wir jedoch, dass Arya, unsere liebenswerte Labrador-Hündin, trotz größter Mühen die Anschmiegsamkeit einer Katze nicht ersetzen konnte, und begannen wieder, uns nach felinen Mitbewohnern umzusehen.

Schnell wurden wir fündig, und so zogen zwei Kater, ein Siam-Thai und ein Russisch-Blau, bei uns ein. Der Siamese hört auf den Namen Yuri, der Russe heißt Pavel.

In regelmäßigen Abständen wird hier das Aufwachsen der "Katerstrophen", wie wir sie liebevoll nennen, und das Zusammenleben des tierischen Dreiergespanns beschrieben und bebildert. Dabei kommt auch die menschliche Perspektive nicht zu kurz. Nützliche Infos rund um Hund und Katz’ sowie die schönen, anstrengenden und auch traurigen Momente werden Thema sein. Eines schon jetzt vorweg: Mit zwei heranwachsenden Katern und einem Teenie-Hund ist das Leben vieles, nur nicht langweilig.

Bevor eine Katze einzieht ...

Ein neues Haustier bedeutet Verantwortung. Weil die Tierheime auch hierzulande aus allen Nähten platzen, sollten unerfahrene Katzenhalter grundsätzliche Überlegungen anstellen, bevor das Abenteuer Katze einen unrühmlichen Ausgang nehmen kann.

Katzen leben im dreidimensionalen Raum

Im Gegensatz zum Hund, der nebst Bodenfläche maximal die Couch beansprucht, nutzt eine Katze den Wohnraum komplett. Das bedeutet, dass der Esstisch keine natürliche Barriere darstellt und man den Stubentiger mitunter auf dem Regal findet – oder im Blumentopf.

Katzen verlieren Haare

Gerade Wohnungskatzen, die anders als Freigänger nicht den jahreszeitlichen Temperaturschwankungen ausgesetzt sind, haaren oft das ganze Jahr hindurch. Statt im Herbst und Winter wird so das alte Fell beständig erneuert. Es lässt sich also kaum vermeiden, dass die Katz’ so ziemlich überall ihre Spuren in Form von feinen Härchen mit Kletteigenschaften hinterlässt, die man nie vollständig beseitigen können wird.

Katzen brauchen andere Katzen

Entgegen dem noch immer weit verbreiteten Glauben, es handle sich bei Katzen um Einzelgänger, brauchen sie als intelligente, soziale Tiere Artgenossen. Gerade Kätzchen lernen im gemeinsamen Spiel Verhaltensweisen, die ihnen ein Mensch nie nahebringen kann. Reine Wohnungskatzen sollten also nach Möglichkeit immer zu zweit gehalten werden, um keine unerwünschten Verhaltensstörungen zu entwickeln. Ist das nicht möglich, empfiehlt es sich, eine etwas ältere Katze aus dem Tierschutz aufzunehmen, die einen Einzelplatz bevorzugt.

Katzen wollen Beschäftigung

Auch eine Katze, die einen artgleichen Spielgefährten hat, braucht Quality-Time mit ihrem menschlichen Animator. Das Ausmaß kann, oft auch rassebedingt, recht unterschiedlich sein, doch selbst die schüchternste Hauskatze fordert irgendwann vehement Zuwendung in Form von Streicheleinheiten oder Spiel. Vor der Anschaffung sollte man sich also überlegen, ob man trotz anderweitiger Verpflichtungen bereit ist, täglich Zeit für die Stubentiger aufzubringen.

Katzen bedeuten (monatliche Fix-)Kosten

Nach den Anschaffungskosten bringt eine Katze natürlich auch monatliche Ausgaben für Futter, Streu und eventuell Spielzeug mit sich. Und selbst das gesündeste Tier muss ab und an zum Tierarzt. Neben regelmäßigen Impfungen und Entwurmungen kann es vorkommen, dass sich die Katze verletzt, vergiftet oder krank wird. Diese unvorhergesehenen, mitunter auch relativ hohen Kosten gilt es im Anlassfall zu decken. Man tut gut daran, sich im Vorhinein bewusst zu machen, dass das neue Familienmitglied Katze auch dann eines ist, wenn es ihm schlecht geht und dementsprechend versorgt werden muss.

Alles kein Problem? Dann hinein ins Catventure!

(Nicole Rauscher, derStandard.at, 24.11.2014)