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Demonstranten marschierten am Montag durch Cleveland.

Foto: APA/DAVID MAXWELL

Cleveland - Nach dem Tod eines schwarzen Buben durch Polizeischüsse haben in der US-Stadt Cleveland im Bundesstaat Ohio Dutzende Menschen gegen Polizeigewalt demonstriert. Der zwölfjährige Tamir Rice hatte eine Spielzeugpistole bei sich gehabt. Die Demonstranten trugen Plakate mit Aufschriften wie "Schießt nicht" und "Wir wollen keine Tötungen durch die Polizei mehr".

Anders als in Ferguson (Missouri), wo Proteste im Zusammenhang mit dem Tod des jungen Afroamerikaners Michael Brown in der Nacht auf Dienstag in Gewalt ausarteten, verliefen die Demonstrationen in Cleveland friedlich. Die Menschen in Cleveland sahen bei ihren Kundgebungen aber Zusammenhänge zwischen beiden Vorfällen.

Laut der Zeitung "The Plain Dealer" versammelten sich die Demonstranten am Montagabend in der Nähe des Parks, in dem Rice getötet wurde. Die ältere Schwester des Buben sagte vor den Demonstranten: "Ich weiß nicht, warum sie das getan haben. Er war erst zwölf ... Er liebte jeden."

Polizei: Waffe sah täuschend echt aus

Ein Polizist hatte Tamir Rice am Samstag in den Bauch geschossen, nachdem der Bub zu einer Softair-Pistole gegriffen hatte. Der Polizei zufolge sah die Waffe täuschend echt aus. Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen den Todesschützen. Dann wird ein Geschworenengericht nach 90 Tagen entscheiden, ob gegen ihn Anklage erhoben werden soll.

Ein solches Gremium hatte am Montag in Ferguson beschlossen, dass der weiße Polizist Darren Wilson nach den tödlichen Schüssen auf Brown nicht vor Gericht gestellt werden soll. Danach war es dort zu den nächtlichen Protesten gekommen. (APA, 25.11.2014)