Mit der Circularis gründet Meistersinger eine neue Modellfamilie, deren Mitglieder ein eigens entwickeltes Werk mitbringen

Beginnen wir auf der Rückseite, die den Blick auf das neue Werk freigibt: Es ist das neue Handaufzugswerk MSH01, das die 2014 vorgestellte Circularis zum Ticken bringt und die Basis für eine neue Produktgeneration des Münsteraner Herstellers von Einzeigeruhren darstellt.

Bei der Entwicklung des Werks hat man sich auf das Know-how des langjährigen Schweizer Kooperationspartners verlassen. Drei Jahre dauerte die Konstruktion des Kalibers, das sich auf das Wesentliche konzentriert und auf Robustheit ausgelegt ist. Im Vordergrund der Entwicklung standen eine ungewöhnlich große Kraftreserve, einzigartige Werkgestaltung und das Potential der Werkkonstruktion für weitere Uhrenkonzepte.

Foto: Meistersinger

Zwei in Reihe geschaltete Federhäuser versorgen das Werk mit einer üppigen Gangreserve von fünf Tagen (120 Stunden).

Die Reihenschaltung garantiert eine gleichmäßigere Kraftabgabe an das Räderwerk, als dies zum Beispiel eine einzelne Feder könnte und sorgt damit für hohe Ganggenauigkeit. Neben den Federhäusern verleiht die Gestaltung der Räderwerksbrücke dem Werk eine sehr ungewöhnliche Geometrie. Die Freude am Detail wird schließlich auch bei der Finissierung deutlich.

Weil ein einzelner, langer Stundenzeiger besonders präzise laufen muss, wurde ein Wechselrad mit Federzähnen ins Werk integriert und so das Spiel des Zeigers minimiert.

Foto: Meistersinger

Das Foto zeigt die Circularis mit der Zifferblatt-Ausführung "Elfenbein".

An der neu gestalteten extra großen Krone soll sich die Circularis bequem aufziehen lassen. Das kann schon ein bisschen Zeit in Anspruch nehmen - bis sich in den rotierenden Federhäusern genug Spannung gesammelt hat und die Unruh zu schwingen beginnt. Das macht das Aufziehen zu einem hübschen, kleinen Ritual wenn auch nur alle fünf Tage.

Foto: Meistersinger

Mit Nadelzeiger, vorangestellten Nullen vor den einstelligen Zahlen und Strichindizes ist die Circularis eine klassische Meistersinger - die gestalterischen Markenzeichen wurden aber neu interpretiert. Die Stundenzahlen stehen in feiner Serifenschrift auf dem Zifferblatt; in seiner Mitte erhält es durch eine kreisförmige Vertiefung mehr Struktur.

Das Foto zeigt die Circularis mit der Zifferblatt-Variante "Sonnenschliff Saphirblau".

Foto: Meistersinger

Die zwölf schmalen Stundenindizes im Innenkreis des Zifferblattes sollen das Wesen der Einzeigeruhr unterstreichen: den Blick auf das Wesentliche.

Das Edelstahlgehäuse hat einen Durchmesser von 43 Millimetern. Die Uhr ist bis zu 5 bar wasserdicht.

Das Foto zeigt die Circularis mit dem "Sonnenschliff Silberweiß"-Zifferblatt.

Die Uhr kostet 3.998 Euro.

(Markus Böhm, derStandard.at, 26.11.2014)

Info: Meistersinger

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