Screenshot: Counter-Strike: Global Offensive

Der Team-Shooter "Counter-Strike" hat in den vergangenen 15 Jahren einige Betrugsfälle in erlebt. Nun hat auch den jüngsten Ableger "Counter-Strike: Global Offensive" der erste Cheat-Skandal erreicht - und das noch dazu im Kreise von Top-Spielern. Betreiber Valve sperrte die Profis Hovik Tovmassian ("KQLY"), Simon Beck ("smn") und Gordon Giry ("Sf") per Valve-Anti-Cheat-Software, nachdem festgestellt wurde, dass unerlaubte Hilfsprogramme eingesetzt wurden, berichtet PC Gamer.

Schlechter Zeitpunkt

Der Fall sorgt aus mehreren Gründen für Aufsehen. Einerseits ist es ein Vergehen unter Profis, das noch dazu kurz vor dem bislang größten "CS: GO"-Turnier, dem DreamHack Winter 2014, aufgeflogen ist. Vom 27. bis 30. November werden rund 25.000 Besucher bei der gigantischen LAN-Party den besten E-Sportlern der Welt über die Schulter schauen können. Zum anderen beschuldigt einer der Überführten viele weitere Profi-Gamer des "Software-Dopings". 40 Prozent aller Profis würden laut Simon Beck Cheat-Tools einsetzen. Bei den von Beck und Co. angewandten Programmen handelt es sich um sehr dezent arbeitende Hilfen, die Spieler beim Zielen unterstützen, mit dem freien Auge aber nicht erkennbar sind.

Hovik Tovmassian gestand unterdessen seine Schuld ein und erklärte online, dass er ein Hilfsprogramm "nur sieben Tage" und nicht während seiner Zeit beim Team Titan eingesetzt habe. "Leider war der Bann berechtigt. Ich möchte mich bei allen entschuldigen, die mich unterstützt haben, und mir ist klar, dass mit dem Mist meine Karriere nun vorbei ist und mein Team in einer sehr schwierigen Situation steckt. Das haben sie nicht verdient."

Warnung vor Hexenjagd

Während einige Beobachter der Szene nun davor warnen, eine Hexenjagd auf "Counter-Strike"-Spieler anzuzetteln, sieht E-Sport-Beauftragter der bevorstehenden Dreamhack-LAN-Party Tomas Lyckedal einen handfesten Skandal in dem Vorfall. "Ich glaube nicht, dass ein Profispieler auf diese Weise seit 2001 gebannt wurde. Natürlich wurden schon Leute beim Betrügen erwischt, aber das waren immer semi-professionelle Spieler, keine großen Namen. Und es ist eine Schande, dass dies so kurz vor dem Turnier geschehen ist. Ich hoffe nicht, dass dies noch bei weiteren Teams passiert. Aber das muss ein sauberer Sport sein und wenn es passiert, dann soll es so sein." (zw, derStandard.at, 25.11.2014)