Im Herbst sollen Gartengeräte gereinigt und geschärft werden.

Illustration: Dennis Eriksson

Es gibt Gartler und es gibt Gartler. Die einen garteln das gesamte Jahr hindurch, die anderen machen irgendwann Schluss, ziehen einen Strich, nehmen den Hut und sagen Adieu. Aber bevor sie dies tun, müssen sie noch ihre Hausübungen machen, sonst wird das nichts werden mit einem positiven Jahresabschluss.

Also, was steht im Aufgabenheft: Da wäre einmal die Wartung der Hand- und Motorgeräte. Häufig benutzte Gerätschaften benötigen die meiste Pflege - aber auch selten gebrauchte Maschinen (etwa Mähdrescher) müssen gepflegt in den winterlichen Ruhestand entlassen werden. Die Wartung beginnt mit einem Funktionstest, defekte oder fehlende Teile müssen nachbestellt werden. Bei Motorgeräten sollten Flüssigkeiten vor dem Winter abgelassen, Öle gewechselt und Schrauben fest angezogen werden.

Beim benzinbetriebenen Rasenmäher empfiehlt es sich, das Zündkabel von der Zündkerze zu entfernen, bevor man zu hantieren beginnt. Es wäre schade um die Finger. Die Zündkerze kann man bei der Gelegenheit in einer normalen Kfz-Werkstatt testen lassen und eventuell ersetzen. Das Restbenzin im Tank muss abgelassen werden, ebenso das Öl. Die Unterseite und die Klinge reinigt man am besten mit einer groben Drahtbürste, mit einer Reinigungslösung geht's in die Detailarbeit. Dann das Messer wetzen und sämtliche Schrauben fest anziehen. Neues Öl einfüllen und alle beweglichen Teile einölen.

Mit der Reinigung von Spaten, Gabel und Axt geht es weiter. Erst grob, mit einer Spachtel, Rost und/oder Dreck entfernen, dann sanft mit einem Stahlwolleschwammerl nachputzen. Warme Seifenlauge hilft dabei. Abtrocknen und eventuell ein wenig pflegendes Öl einmassieren.

2015 wird schnittig

Damit es auch kommendes Jahr einschneidende Erlebnisse gibt, müssen sämtliche Messer und Schnittgeräte von Kerben befreit und geschärft werden. Mit abgestuft feinen Feilen rückt man so den Messern und Scheren an die Klingen, um ihnen abschließend mit einem Wetzstein den letzten Schliff zu verpassen. Auch das Einölen der Holzgriffe im Anschluss ist kein Fehler - warum nicht einmal zu Leinöl greifen!

Bei vielen Handmähern kann man einfach neue Klingen kaufen und mit wenigen Handgriffen gegen die alten tauschen. Den Streuwagen spritzt man mit hartem Strahl ab, entfernt penibel Düngerreste, trocknet ihn sorgfältig und ölt Scharniere und Hebel. Das wahrscheinlich meistgebrauchte Gerät, die Gartenschere, säubert man ebenso mit Stahlwolle, kontrolliert die Feder, schleift und ölt die Klingen.

Und was machen Gartler, die beharrlich die Winterpause ignorieren? Sie streifen noch im Jänner durch nichtgeschnittene Sommerrabatten, knipsen Hagebutten ab und ernten Rucola oder Mangold selbst bei Minusgraden. Sie denken nicht im Traum ans Dichtmachen. Dann müssten sie ja die Gerätschaften reinigen. (Gregor Fauma, Rondo, DER STANDARD, 28.11.2014)