Stuttgart - Archäologen haben in Kirchheim unter Teck im Bundesland Baden-Württemberg eine der frühesten Siedlungen des deutschen Südwesten ausgegraben. Das Dorf stamme aus der zweiten Hälfte des 6. Jahrtausends vor unserer Zeitrechnung, teilte Grabungsleiter Jörg Bofinger vom Landesamt für Denkmalpflege am Dienstag mit.

Mit rund 25.000 Quadratmetern handle es sich auch um die bisher größte jungsteinzeitliche Siedlung, die je in dieser Region gefunden wurde. In den Lehmhütten dürften vor mehr als 7.000 Jahren bis zu 100 Menschen gelebt haben. Mithilfe von Fotodrohnen soll das Dorf für die Nachwelt dokumentiert werden, denn die Fundstelle wird in den kommenden Monaten unter Beton verschwinden. Von Jänner 2015 an will die Stadt das Gelände für ein Gewerbegebiet erschließen.

Ergiebige Abfallgruben

Die Forscher wurden vor allem in den einstigen Abfallgruben neben den Häusern fündig: Steinwerkzeuge, Keramikscherben und sogar Speisereste liefern wertvolle Hinweise auf die Lebensweise der frühen Bauern. Aufgrund der Verzierungen auf den Keramikbruchstücken konnten die Wissenschafter den Fundort der sogenannten Linearbandkeramischen Kultur zuzuordnen. (APA/red, 25.11.2014)