Redmond - Microsoft hat neuen Ärger in China. Nach den kartellrechtlichen Ermittlungen gegen den Software-Riesen, muss das US-Unternehmen nun offenbar auch eine Steuernachzahlung in Höhe von rund 140 Millionen Dollar leisten. Einem Bericht der staatlichen Nachrichtenagentur Xinhua zufolge hat die Volksrepublik diesen Betrag bei einem ausländischen Konzern eingetrieben.

Der Name der Firma wurde zwar nicht genannt, anhand der Beschreibung kann es sich Experten zufolge aber nur um Microsoft handeln. Die Amerikaner wollten den Bericht weder bestätigen noch dementieren.

Es wäre nicht das erste Mal, dass Microsoft in China Ungemach droht. Der US-Software-Konzern war im Sommer mit kartellrechtliche Ermittlungen gegen Manager des Unternehmens konfrontiert. Microsoft ist eine der größten US-Firmen, die die chinesischen Behörden bis dahin unter die Lupe nehmen. Um heimische Unternehmen und Kunden zu schützen, haben sie zuletzt ihre Kontrollen verstärkt.

Microsofts Umsatz ist in China insgesamt verhältnismäßig gering. Der frühere Konzernchef Steve Ballmer hatte 2011 vor Journalisten gesagt, Microsoft mache in der Volksrepublik weniger Umsatz als in den Niederlanden, obwohl die Computerverkäufe so hoch sind wie in den USA. Als Grund nannte er Produktpiraterie. In Microsofts Bilanz werden die Erlöse in China nicht extra ausgewiesen. (Reuters/red, derStandard.at, 26.11.2014)