Wien/Bukarest - Die auf Abbau gestellte teilstaatliche österreichische Volksbanken AG (ÖVAG) hat angeblich einen möglichen Käufer für ihre verlustreiche Rumänien-Bank an der Hand. Nach Informationen der Finanznachrichtenagentur Bloomberg ist die Banca Transilvania SA, drittgrößte Bank Rumäniens, in Gesprächen für eine Übernahme der ÖVAG-Tochterbank.

Die Verhandlungen seien allerdings in einem frühen Stadium, heißt es unter Berufung auf zwei mit der Causa vertraute Personen. Zur Zeit stehe auch keineswegs fest, ob ein Deal tatsächlich zustande kommen kann. Von den genannten Instituten liegen bis jetzt keine Stellungnahmen vor.

Die Rumänien-Tochterbank der ÖVAG war vor zwei Jahren vom Verkauf des Volksbanken-Ostnetzwerks (VBI) an die russische Sberbank ausgespart worden. Die Österreicher mussten die rumänische Bank also selber restrukturieren - ihr auch immer wieder viel Kapital nachschießen, um Löcher in der Bilanz zu schließen.

Bis spätestens Ende 2015 hat die ÖVAG in ihrem eigenen Restrukturierungsprogramm Zeit, ihre Rumänien-Operation loszuschlagen. Das hat die EU-Kommission vorgegeben. Der Buchwert der Rumänien-Tochter ist in der ÖVAG-Bilanz schon seit 2011 ganz abgeschrieben. Durchgerechnet ist die ÖVAG an der Volksbank Romania mit 51 Prozent beteiligt, der Rest teilt sich auf deutsche und französische Volksbanken auf - konkret zu je 24,5 Prozent auf die deutsche DZ/WGZ Bank und die französischen Volksbankengruppe.

Die ÖVAG hat heuer den von den europäischen Aufsehern durchgezogenen Stresstest nicht bestanden. Schon vorher stand aber fest, dass sie zerschlagen wird: Der "gute" Teil mit Spitzeninstitutsfunktionen geht in den nächsten Monaten auf eine große Volksbank (Plan: Volksbank Wien-Baden) über. Die Rest-ÖVAG wird zur "Bad Bank". Dafür gibt die Bank im ersten Halbjahr 2015 ihre Banklizenz zurück. (APA, 26.11.2014)